INZEST - The Sickest Of Society
Mehr über Inzest
- Genre:
- Death Metal/Hardcore
- Label:
- Burnside
- Release:
- 14.04.2006
- 100% Underground (The Great Rise Of Anger)
- The Sickest Of Society
- Shut Da Fuck Up
- The Humachinery
- Reincarnation Suffering
- I.H.Y.
- Body Shock
- God Raped Souls
- ... And Fucking Kill Some More
- The Final Act (No Wake Up)
Es ist absolut lobenswert, dass sich die Österreicher INZEST im Booklet von allen Nazi-Hohlbirnen distanzieren (obwohl man die Jungs nicht mal als Mensch mit 'nem Volldachschaden mit solchen Gestalten in Verbindung bringen kann). Was ich allerdings eher überflüssig finde, sind die erklärenden Worte zu den Lyrics. Leute, ihr habt eure Band INZEST und die Platte "The Sickest Of Society" genannt. Entweder man lehnt euch deshalb schon aus Prinzip ab, dann wird man gar nicht erst bis zum Heftchen vordringen, oder man kauft sich das Teil trotzdem und stellt fest, dass ihr überwiegend (gesellschafts-)kritische Texte habt. Wer das nicht peilt, peilt's auch nicht mit Erläuterung. So viel dazu...
Musikalisch legt der Vierer eine flotte Hardcore/Death-Metal-Sohle aufs Parkett: einerseits hübsch groovend, andererseits mit massiven Tempoverschärfungen versehen. Von (etwas chaotischem) Highspeed-Gedresche (der Fünfzigsekünder 'I.H.Y.') über Midtempo-Mosh (das textlich mit Slang-Schrott aus grauer Vorzeit verunstaltete 'Shut Da Fuck Up') bis hin zu Slo-Mo-Walzen-Parts ist alles vertreten. Beim Titeltrack erinnert man sogar an NAPALM DEATH, was schon mal ordentlich Pluspunkte gibt, zumal der Song auch kompositorisch zu den Höhepunkten der Scheibe gehört. Ebenfalls gut ins Mett hauen der eröffnende Nackenzwirbler '100% Underground (The Great Rise Of Anger)' sowie die coolen 'God Raped Souls' und '… And Fucking Kill Some More'. Eher etwas zerfahren sind hingegen 'The Humachinery', 'Reincarnation Suffering' und 'Body Shock', die zeigen, dass die Kerle auf dem Weg zu einem rundum überzeugenden Planierraupen-Sound noch ein paar songschreiberische Hürden nehmen müssen.
Auch die Produktion verhindert momentan noch, dass man beim Genuss von "The Sickest Of Society" völlig sprachlos vor der Anlage sitzt, da einerseits die Gitarren ein wenig matschig klingen und andererseits auch das Schlagzeug nicht genug Druck entwickelt. Wem das egal ist, der kann sich zu diesem Erstling ganz passabel an irgendwas abreagieren. Annehmbar.
Anspieltipps: 100% Underground (The Great Rise Of Anger), The Sickest Of Society
- Redakteur:
- Oliver Schneider