INSISION - Ikon
Mehr über Insision
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Dental / Plastic Head
- Release:
- 28.09.2007
- A Ravenous Discharge
- Unbind My Hands
- By Habit
- Depleting The Non-Being
- Into The Cold
- Breathing The Black Dust
- Doubt Denied
- Entangled In Thorns
- The Magnet Soul
Immerhin zehn Jahre hat die Stockholmer Todesblei-Band INSISION schon auf dem Buckel, und doch haben die Jungs mit den ersten beiden Alben nicht allzu viel internationale Aufmerksamkeit erregen können, so dass es immer noch - wie bei jüngeren Death-Metal-Truppen aus Schweden üblich - dazu kommen dürfte, dass man gleich mal schubladisiert wird und entweder in einer Kiste mit der melodischeren und moderneren Göteborg-Schiene landet, oder aber in die alte Schule "East Coast Sweden" einsortiert wird. Wenn wir dann - spät aber doch - erfahren, dass die Truppe aus Stockholm herüber geschippert ist, dann kommt in der Regel das letztere Vorurteil zur Anwendung.
Ja, so kann es gehen, denn schon liegen wir falsch. Geschieht uns aber auch recht, wenn wir seit zehn Jahren geschlafen haben. INSISION sind auf "Ikon" in jedem Fall mal ganz weit von den Ikonen der Göteborg-Szene weg, und auch mit UNLEASHED, ENTOMBED & Co. hat das Quartett eher weniger am Hut. Die Jungs stehen nämlich dem Ohrenschein nach eher auf den Death Metal der technischeren amerikanischen Schule, der durchaus exzessiv frickelig und gleichzeitig derbe brutal sein kann.
Weitgehend im gehobenen bis extrem hohen Tempo - man höre den hektischen Opener 'A Ravenous Discharge' - knüppeln die Instrumentalisten ordentlich was weg und zeigen auf unaffektierte Art, was sie technisch so alles drauf haben. Dabei legen sie auch Wert darauf, dass die Abwechslung nicht zu kurz kommt, und so haben sich auch die einen oder anderen melodischen ('The Magnet Soul'), abgedrehten (die Soli auf der ganzen Scheibe), doomigen ('Into The Cold') oder sonst auffälligen Passagen eingeschlichen, welche die Mischung auflockern und immer songdienlich eingesetzt werden. Gesanglich und musikalisch geht das Ganze öfters mal in die Richtung der morbiden Engel, wobei der Vergleich sich nicht zwingend aufdrängt.
Insgesamt ein sehr gutes und spannendes Album, das im Sektor technisch-brutaler Death Metal sicher viele Freunde finden wird. Aber eher nichts, was das Genre neu definieren oder durch besonders große Originalität glänzen würde. Die gute Produktion von Jonas Kjellgren und das aufwändige Artwork des Digipacks liefern zusätzliche Kaufargumente.
Anspieltipps: Into The Cold, The Magnet Soul
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle