INSEPULTO - Undead... But Not Alive
Mehr über Insepulto
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Iron, Blood & Death Corporation
- Release:
- 02.11.2023
- Intro
- Where No Notion Of Sin Exists
- Too Blind To See
- My Morbid Ways
- Abject Tyrant
- Sentinel Of The Abyss
- Exhumed To Rot
- Dawn Of Mortal Remains
- Incandescent Apparitions
- Undead... But Not Alive
- The Necrodex
Ein Release für Tägtgren-Fanatiker.
Als ich mich zuletzt auf einer etwas längeren Autofahrt noch einmal intensiver mit dem Backkatalog von HYPOCRISY beschäftigt habe, sind mit gleich mehrere bedeutsame Erkenntnisse gekommen. Zum einen erwuchs die eigentlich längst eingemeißelte Meinung, dass Peter Tägtgren mit seiner Kapelle einige echte Meisterwerke veröffentlicht hat, die im Olymp des Death Metals auf jeden Fall jedes für sich einen Ehrenplatz in der Loge der Giganten erhalten sollte. Zum anderen ist mir aber auch noch mal bewusst geworden, dass es im breiten Feld des teils melodischen Todesstahls eigentlich keine Truppe gibt, die auch nur annähernd so ähnlich klingt wie die schwedische Legende.
Eine Band, die sich unbewusst vielleicht Mühe gibt, genau dies hinzubekommen, es erstaunlicherweise aber auch über weite Strecken schafft, hört auf den Namen INSEPULTO, stammt aus dem Metal-Exotenstaat Costa Rica und peilt jene Phase vor dem großen (dezent kommerziellen) Durchbruch von Tägtgrens Mannschaft an. Das rohere Material von "Abducted" und "The Fourth Dimension" ist irgendwie ganz schnell präsent, wenn die Herren aus der Mitte Amerikas ihre Instrumente anwerfen. Auch wenn es womöglich nur ein Zufall ist, dass diese Parallelen auftreten, weckt "Undead... But Not Alive", der neue Langdreher von INSEPULTO, wieder Erinnerungen an eine Zeit, als der Markt noch nicht so heftig überschwemmt war, spezifische Extrem-Metal-Sounds noch ganz klar ihren Urhebern zugeordnet werden konnten und sich das Warten auf einen neuen Release der Gruppe xy mit riesiger Vorfreude gestaltete.
Nun ist es sicherlich nicht die Aufgabe dieser Herrschaften, nostalgische Gefühle zu wecken, doch in den elf Songs dieses Albums geschieht dies ganz automatisch. Das teilweise martialische Riffing, die eindringlichen Stakkatos, der Wechsel zwischen rasend schnellen Parts und melodischem Midtempo, zuletzt aber auch die eigentliche Darbietung - all das sind Faktoren, die den Namen HYPOCRISY gerne wieder ins Gedächtnis bringen, bei denen sich die Kerle aus Costa Rica aber auch geehrt fühlen dürfen, diesen Kosmos überhaupt betreten haben zu dürfen. Wer in Songs wie dem straighten 'Abject Tyrant', dem sehr forschen 'Exhumed To Rot' oder dem auch instrumental sehr reizvollen Titelsong nicht sofort euphorisch wird, sollte sich jedenfalls nicht mehr ausgiebig mit Todesblei beschäftigen, denn viel bessere Alternativen zu dieser Spielart des Genres gibt es eben nur bei den Altmeistern. Und das ist schon eine gewagte, von INSEPULTO hier aber durchaus musikalisch abgesegnete Aussage.
Insofern lohnt es sich nicht nur, sich das Material dieser Truppe umgehend draufzuschaffen, sondern grundsätzlich mal den jüngeren Katalog von Iron, Blood And Death anzuschauen. Das mexikanische Label hat in den letzten Monaten einige richtig starke Platten ins Regal gestellt, an deren Spitze nun dieses kleine Juwel steht. Yes!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes