INFLICTION - The Faint Smell Of Suicide
Mehr über Infliction
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Voice Of Life Records
- Release:
- 15.05.2002
- Intro
- A Credit To Dementia
- Soulquake Bizarre
- As Coward Meets Coward
- The Faint Smell Of Suicide
- Prelude
- The Blood That I Crave
- Hypochrist
- Unmorning
- Pleasure Called Hate
- Vanishing Point
„Come on daddy, come and play with us, daddy. Forever and ever and ever …” Mit gespenstischer Kinderstimme und psychotischen Klängen beginnt das Debüt-Album “The Faint Smell Of Suicide” der seit 1995 bestehenden Todesmetaller INFLICTION, das zwar bereits seit Mai erhältlich ist, mir aber erst kürzlich zukam. Wahnsinn und düstere Weltsichten sind Themen dieses beeindruckenden Werkes der Italiener, die in den letzten Jahren vornehmlich durch Konzertauftritte an der Seite großer Namen auf sich aufmerksam machen konnten. In den Reihen der Sechs befinden sich Mitglieder von ANCIENT und MELANCHOLIA; zudem konnten als Gäste Vokalisten von ANCIENT, MÖRK GRYNING und NIGHT IN GALES gewonnen werden.
Was dem Hörer hier in druckvoller Produktion und technisch erste Güte um die Ohren geprügelt wird, ist nicht weniger als ein kleines Meisterwerk des Melodic Death Metal, das mit Raffinesse, Können, Abwechslung und stilistischer Vielseitigkeit aufwarten kann. Knüppelharte Aggressivität findet sich hier gepaart mit melodischer Linienführung, ausgedehnt komplexen Instrumentalparts, großer Variabilität in Gesang und Tempo und jeder Menge verspielter, aber keineswegs überzogener Elemente wie Samples und beständiger, unaufdringlich eingesetzter Keyboarduntermalung.
Bereits der vielschichtige Opener „A Credit To Dementia“ ist ein absoluter Killertrack, der an einem Stück das Spektrum der Möglichkeiten dieser Combo aufzeigt und mit dem Nackenbrecher „Soulquake Bizarre“, der mit einem wunderbar melodischen Interludium und Instrumentalpart aufwarten kann, eine würdige Fortsetzung findet. „As Coward Meets Coward“ hält bereits weitere Überraschungen auf gleich bleibend exzellentem Niveau bereit, bevor ausgerechnet mit dem Titelstück eines der eher durchschnittlichen Stücke daherkommt. Die kurze, aber brillant gespielte instrumentale „Prelude“ zum gelungenen, aber nicht überragenden „The Blood That I Crave“ erinnert schwer an die technische Güteklasse und Spielweise der Genreväter IN FLAMES, hier wiederum unterstützt von atmosphärischen Synthesizerklängen. Zu „Hypochrist“ wurde im Booklet erst gar kein Text abgesetzt, mit dem Hinweis „may be offensive“. Umso spannender für Ketzer wie mich, hehe. Das vorwiegend schwerfällig ruhig gehaltene Überlängenstück „Unmorning“ stellt mit dunklem Gothic-Feeling einen weiteren erlesenen Höhepunkt dieses Kleinods dar, bevor mit der Einheit von „Pleasure Called Hate“ und „Vanishing Point“ das Album einen sehr zufrieden stellenden Abschluss findet.
Genussvolle 45 Minuten erstklassigen, innovativen und detailverliebten Melodic Death Metals mit modernem Einschlag erwarten euch und lassen keinerlei Wünsche für musikalisch vielseitig versierte Liebhaber harter Metalausrichtungen offen.
Anspieltipps: A Credit To Dementia ; As Coward Meets Coward; Unmorning
Soulquake Bizarre gibt es hier als vollständiges MP3:
http://www.infliction.it/soulquake_bizzarre.mp3
- Redakteur:
- Andreas Jur