INFERNO (I) - Pompa Magna
Mehr über Inferno (I)
- Genre:
- Hardcore / Grind
- Label:
- Subsound Records
- Release:
- 27.02.2009
- Bar / Bar / Bar Minimizer
- The Year Of The Dingo
- Waste-O-Rama
- Do Androids Have Sex In Electric Cars?
- Bikini Dog Wash
- Coffinbar Equalizer
- Bomba Magna
- Burn Paris Burn
- The Weeping Saw
- The Second Triumvirate Of Lavonia
- (Like When You Were) The Vapour Boy
- Different Shades Of Zero And One
- The Flatliner
- The Man With Two Right Arms
- Valhalla Can Wait
Science-Fiction-Grind? Also Sachen gibt's
Hm, beim Namen INFERNO schnellen meine Gedanken eigentlich in Richtung der gleichnamigen Hardcore-Legende, die erst vor kurzer Zeit mit einer prima Retrospektive auf sich hat aufmerksam machen können. Unter gleichem Banner flitzt allerdings seit geraumer Zeit auch schon eine italienische Kapelle durch den dortigen Underground und macht mit einer absurd eigenwilligen Interpretation des Hardcore-Sounds die gesamte Szene wild. Mit "Pompa Magna" erscheint nun beereits der zweite Silberling dieser leicht verrückten Römer - und gibt reichlich Anlass zur Diskussion.
Kommen wir jedoch zunächst zu den positiven Seiten des INFERNO-Sounds: In Sachen Inbrunst und Energie mangelt es der Band nämlich in keiner einzelnen Nuance ihrer 15 neuen Songs. Die meist kurz gehaltenen Stücke rauschen in ordentlichem Speed voran, zaubern dabei ein massives Gitarren-Brett aufs Parkett und können sich beruhigt auf das wütende Gebrüll des Frontmanns stützen, der sich hier durch ein obskures lyrisches Grundgerüst schreit. Insofern geht alles in Ordnung, zumal man mit vielen Breaks und einer ausgesprochen starken Dynamik auch für genügend Abwechslung sorgt. So weit, so gut also?
Nun, nicht ganz. Gleichermaßen untermalt die Band nämlich das Gros der Kompositionen mit merkwürdigen Synthie-Klängen, welche sich zwar größtenteils im Hintergrund aufbauen, aber dem an sich überzeugenden Songwriting einfach viel zu kontraastreich gegenüberstehen. Während vorne die brutale Keule tobt und keine Gefangenen macht, türmen sich kontinuierlich einige unpässliche synthetische Mauern auf, die gerade in der zweiten Hälfte des Albums immer störender wirken. 'The Second Triumvirate Of Lavonia' und 'Different Shades Of Zero And One' beeispielsweise büßen einen enormen Teil ihrer Impulsivität durch diesen ungewöhnlichen Zusatz ein. Da helfen dann auch Beschönigungen wie die selbst erfundene Stilistik 'Science-Fiction-Grind' nicht mehr weiter.
Wer allerdings ein wenig tolerant mit der Materie umgeht, wird trotz allem auf seine Kosten kommen. Knüppelorgien wie 'The Flatliner' oder das melodische 'Bomba Magna' sind eine Klasse für sich und zeugen durchaus von der vorhandenen Klasse dieser Italiener. Und auch dezent experimentelle Stücke wie 'Bikini Dog Wash' und 'Waste-o-Rama' haben etwas für sich und lohnen die Investition auf alle Fälle. Im Gesamtresümee überwiegen daher auch die positiven Eindrücke auf "Pompa Magna". Und dennoch: Es wäre noch viel mehr drin gewesen, hätte man den Konservenmüll einfach außen vor gelassen. Vielleicht ja schon beim nächsten Mal...
Anspieltipps: Bikini Dog Wash, The Flatliner, Valhalla Can Wait
- Redakteur:
- Björn Backes