IN THOUSAND LAKES - Evolution (EP)
Mehr über In Thousand Lakes
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Xtreem Music
- Release:
- 25.09.2019
- Murder Castle
- N.W.O
- Into The Mirror
- Black History
- Proteus
- Love And Death
- Breaking The Chains (DOKKEN-Cover)
Der Fünfer schwächelt nach der erfolgreichen Reunion.
Eine ganz schön interessante Bandgeschichte haben die Spanier IN THOUSAND LAKES zu bieten. Gegründet wurde der Fünfer nämlich Mitte der Neunziger, einer Zeit in der das Subgenre Melodic Death Metal die Bühnenbretter der Szene betrat und folgerichtig auch für die Truppe aus Bilbao als Vorbild herhalten musste. Nach einem Demo und dem Album "Lifeless Waters ..." wurde die Band im Jahr 1998 allerdings wieder auf Eis gelegt und es mussten 16 Jahre ins Land ziehen, bevor sich die Jungs zu einem Neustart wieder zusammenfanden. Es folgten Singles, EPs, Beiträge zu Samplern und schlussendlich 2017 mit "Age Of Decay" der zweite Langspieler, der in der Heimat sogar einige sehr gute Kritiken verbuchen konnte. Dieser Aufwärtstrend soll nun fortgesetzt werden, weswegen mit "Evolution" nur zwei Jahre später eine frische EP in den Startlöchern steht.
Rein musikalisch ist das Fundament dabei noch immer das Gleiche, mit dem die Spanier in den Neunzigern begonnen haben. Die Vorbilder DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES sind immer ganz klar herauszuhören, auch wenn die generelle Ausrichtung des melodischen Todesstahls, der dem Hörer in insgesamt sechs frischen Kompositionen um die Ohren gehauen wird, durchaus etwas moderner daherkommt. Im Klartext bedeutet das, dass einige Trash-Riffs ihren Weg ins Songwriting gefunden haben, während stellenweise auch mal leicht in Richtung modernerer Core-Truppen wie TRIVIUM geschielt wird. Kombiniert mit solidem Songwriting und einem guten Melodiegespür der beiden Gitarristen Jokin und Igor kommen so ordentliche Tracks zustande, denen aber im direkten Vergleich zu aktuellen Konkurrenten noch das gewisse etwas fehlt. Klar gehen Nummern wie der stampfende Opener 'Murder Castle' oder 'Into The Mirror' gut ins Ohr, doch die eine Gitarren-Melodie oder das überragende Riff, das sich auch im Langzeitgedächtnis des Hörers festbeißt, fehlt einfach. Wenn sich dann auch noch alle Songs in ähnlichen Midtempo-Gefilden tummeln und Fronter Jose mit seiner recht eintönigen Growls wenig Akzente setzen kann, dann wird es einfach schwer, mit der zahllosen Konkurrenz in diesem Sektor mitzuhalten.
Einziger echter Glanzpunkt bleibt damit das überraschend gut gelungene DOKKEN-Cover 'Breaking The Chains', das im Melo-Death-Gewand eine wirklich gute Figur macht. Vom Rest der "Evolution"-EP bleibt schlussendlich aber wenig zählbares übrig, das den Silberling zu einer wertvollen Ergänzung in der heimischen Schwedenstahl-Sammlung machen würde. Bleibt zu hoffen, dass die Spanier mit ihrem nächsten Langeisen zurück in die Spur finden und wieder etwas variabler zu Werke gehen, um auf Dauer mit den Mitstreitern in ihrem Sektor mithalten zu können.
- Redakteur:
- Tobias Dahs