IN MOURNING - Shrouded Divine
Mehr über In Mourning
- Genre:
- Progressive Death Metal
- Label:
- Aftermath Music
- Release:
- 21.01.2008
- The Shrouded Divine
- Amnesia
- In The Failing Hour
- By Others Considered
- Grind Denial
- The Art Of The Mourning Kind
- Black Lodge
- Past October Skies (Black Lodge Revisited)
"For fans of OPETH, IN FLAMES, ARCH ENEMY" - so steht es in der Info. Die beiden letztgenannten Bands sollten jedoch umgehend wieder gelöscht werden. IN MOURNING orientieren sich ausschließlich an Mikael Åkerfeldts Truppe. Und dass die Gitarrenarbeit auf "Shrouded Divine" nicht so filigran ausfällt wie bei den Vorbildern und in 'Black Lodge' ein besser gesungener Anders-Fridén-Melodie-Part kommt, der bei OPETH nicht stattfinden würde, sind eigentlich schon alle musikalischen Unterschiede. Um den Vorwurf, eine Kopie zu sein, zu entkräften, reicht das bei weitem nicht. Dass keine Eigenständigkeit vorhanden ist, stört aber wenig, da die Jungs sehr gute Songs zusammengebastelt haben und der Einfluss, der hier überdeutlich durchscheint, mangels der nötigen Fähigkeiten noch nicht so oft verwertet wurde.
Auch die Schweden schicken das Gegensatzpaar Ruhe/Aggressivität ins Rennen, sparen sich dessen Einsatz aber für ausgesuchte Momente auf. In erster Linie schreien die Gitarren, und einige Riffs schießen in die gehobene Melo-Death-Klasse. Außerdem konnte sich das Klampfen-Doppel Björn Pettersson/Tim Nedergård erfolgreich vor der unangenehmen Disney-Todesblei-Krankheit schützen. In das aggressive 'Amnesia', 'Grind Denial', das im Mittelteil PINK FLOYD zitierende 'By Others Considered' und 'The Art Of The Mourning Kind' sind coole Harmonien eingearbeitet, die nicht hoffnungslos im Einheits-Trallala-Morast stecken und die Songs ein gutes Stück weiterbringen.
Für den nach einer doomigen Einleitung tüchtig loslegenden und mit vielen nachvollziehbaren Ideen durchzogenen Titeltrack, das schön groovende, an EDGE OF SANITY erinnernde 'In The Failing Hour' und den Doppelschlag 'Black Lodge'/'Past October Skies (Black Lodge Revisited)' können sich die Burschen auf die Schulter klopfen. Insbesondere die zweigeteilte, extrem variable Schlussnummer dokumentiert, was bei der Combo alles möglich ist.
Abgesehen davon, dass es noch ein, zwei unter die Haut gehende Passagen mehr hätten sein dürfen, ist "Shrouded Divine" ein starker Erstling, der IN MOURNING als echte Alternative zu OPETH ausweist. Ob die Jungs in einer Zeit, in der jeder dritten Band wegen fehlender Originalität sofort zwei Punkte abgezogen werden, was bewegen können, bleibt allerdings abzuwarten - zumal auch ihre Plattenfirma zu klein ist.
Anspieltipps: Black Lodge, The Shrouded Divine, Amnesia, Grind Denial
- Redakteur:
- Oliver Schneider