IMPERIOUS - The Journey Of Odysseus, Part I: From Ilion To Hades
Mehr über Imperious
- Genre:
- Epic Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 24.11.2017
- At The Shores Of Ilion
- To Abjure Temptation
- At The Cave Of Polyphemus
- The Sharpened Pale
- Insidious Winds
- At The Bay Of Telepylos
- The Feasting Of The Lestrygonians
- Celestial Tunes Of Moral Fraud
- At The Realm Of Hades
- Where Cimmerian Darknes Dwells
Auftakt zu einer packenden Heldensaga
Mit ihrer "Tales Of Woe"-Konzeptreihe haben die Musiker von IMPERIOUS jüngst den Underground begeistert. Die beiden zugehörigen Alben werfen einen eigenen Blick auf die Odyssee Homers und gestalten die Geschichte erwartungsgemäß episch, aber eben auch mit der nötigen Aggression. verschiedene Pagan- und Viking-Konzepte rufen sofort nostalgische Gefühle hervor, wenn die Band den Motor anwirft - und damit hat IMPERIOUS in wenigen Sekunden schon mehr erreicht, als man nach dem eher fragwürdigen Debütalbum ("Varus", 2011) hätte erwarten können.
Nachdem "Tales Of Woe" in zwei separaten Ausgaben in Eigenregie veröffentlicht wurde, hat die Band einen Deal bei Massacre Records an Land ziehen können, wo das Ganze nun noch einmal über die offiziellen Vertriebswege in den Handel kommt. Fraglich ist nur, warum beide Alben auch diesmal wieder einzeln veröffentlicht werden, würde eine Doppel-CD im Falle des Re-Releases doch durchaus Sinn machen, weil ja davon auszugehen ist, dass Interessenten sich mit der ganzen Geschichte versorgen wollen. In meinen Augen eine nicht nachvollziehbare Entscheidung, die an dieser Stelle jedoch nicht weiterverfolgt werden soll.
Stattdessen wollen wir uns wieder dem Auftakt von "Tales Of Woe" widmen, denn dieser liefert genügend (positiven) Diskussionsstoff. IMPERIOUS setzt bei den heroischen Melodien des Erstlings an, ist kompositorisch aber ungemein gereift und inzwischen dazu in der Lage, einprägsame Melodien, aggressives Riffing und die narrativen Elemente in gebündelter Form packend zu inszenieren. Schon 'To Abjure Temptation' erweist sich als mitreißende Hymne, in der die Band gänzlich neue interne Standards setzt und demonstriert, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Aber auch finsterer Stoff wie 'The Sharpened Pale' oder das zäh beginnende, später aber herausragende 'Insidious Winds' untermauert die zurecht großen Ambitionen, weil die Band heuer auf einem völlig anderen Level agiert und auch in den Longtracks die Spannung aufrechtzuerhalten weiß - absolut bemerkenswert, wie sehr IMPERIOUS sich gerade hier in allen Belangen massiv steigern konnte.
Insofern muss man gar nicht lange um den heißen Brei herumreden, sondern kann die Quintessenz dieser Analyse sofort auf den Punkt bringen: Das erste Kapitel von "Tales Of Woe", namentlich "From Ilion To Hades" ist eine Blaupause des heroischen brachialen Metals und wird der historischen Heldensage in allen Punkten auch musikalisch gerecht. Wer sich nach dem Debüt bereits von IMPERIOUS abwenden wollte, sollte der Band dringend eine zweite Chance geben. Mit diesem hervorragenden Konzeptalbum hat sich die Band genau das erarbeitet und verdient!
Anspieltipps: To Abjure Temptation, The Sharpened Pale, Where Cimmerian Darkness Dwells
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes