IMPARITY - Tales Of Rust And Bones
Mehr über Imparity
- Genre:
- Doom Metal / Epic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Schattenpfade
- Release:
- 17.11.2023
- Hermetic Seal Of Light
- Rust And Debris
- Watch The World Go By
- The Truth Of Bones
- Missing Number
- Third From The Sun
Gelungenes Doom-Debüt mit Verbesserungspotential in den Details.
Es hat etwas gedauert, doch mit "Tales Of Rust And Bones" legen die Bochumer IMPARTIY nun ihr Debütalbum vor. Gegründet wurde das Quartett um Fronterin Eva (Ex-TRAUMTÄNZER) nämlich bereits im Jahr 2016, veröffentlichte bisher aber nur die EP "Watch The World Go By" und die Split-CD "Dying Dreams" im Jahr 2021. Das ändert sich nun, denn mit den insgesamt sechs Songs des neuen Silberlings können wir uns nun ein Bild davon machen, wie sich das Quartett, das neben Eva aus Markus (Gitarre), Stefan (Schlagzeug) und Greg am Bass besteht, auf Albumdistanz schlägt.
Musikalisch hat man sich dabei ganz klar dem Doom Metal verschrieben, dessen typisch schleppende Gitarrenriffs das Fundament für alle Tracks bilden, die zumeist locker die Sieben-Minuten-Marke knacken. Doch gesanglich schaut der Vierer auch über den Tellerrand, denn stimmlich erinnert Fronterin Eva, mit ihrem teilweise recht zarten Organ, durchaus an Liv Kristine, was einen im ersten Moment recht gewöhnungsbedürftigen Kontrast zur instrumentalen Schwere der Songs bildet. Teilweise wagt sie dabei auch durchaus ein paar Ausflüge in Sprechgesänge oder eher verhaltene Growls, was sich zum Beispiel im Opener 'Hermetic Seal Of Light' sofort nachhören lässt. Gleichzeitig demonstriert die Nummer, wie sehr gerade Markus und Greg die Musik von BLACK SABBATH lieben dürften. Die wuchtige Einheit, die der bitterböse schnarrende Bass und die tief verzerrten Gitarren hier bilden, schreit jedenfalls aus jeder Pore die Namen Iommi und Butler, auch wenn IMPARITY den Riff-Sumpf mit einigen epischen Melodiebögen ausschmückt, bei denen auch THE ATLANTEAN KODEX nicht zu weit entfernt liegt.
Eigentlich stimmen damit die Zutaten und doch tue ich mir mit der Eröffnungsnummer etwas schwer, denn trotz der Tatsache, das Eva eine sehr schöne Stimme hat, fehlt mir des öfteren etwas der gesangliche Druck und Biss. Viel mehr treiben die Vocals auf dem Riff-Fundament daher und hinterlassen nicht immer den bleibenden Eindruck, den man sich wünschen würde. Natürlich ist dieser Umstand nicht überall so auffällig wie in 'Hermetic Seal Of Light', denn zum Beispiel das psychedelisch angehauchte 'Rust And Debris' setzt die Stimme der Fronterin schon etwas besser in Szene, auch weil ihre entrückten Gesangslinien hier besser ins etwas getragene Gesamtbild passen. Gleiches gilt für das Remake von 'Watch The World Go By', das schon auf der gleichnamigen EP erschien und sich hier nun einer Neuaufnahme erfreuen darf. Zu Recht, denn die Nummer ist einer der Höhepunkte des Albums. Erwähnt werden muss an dieser Stelle unbedingt noch einmal Basser Greg, dessen Tieftöner einfach herrlich aus den Boxen wummert und der mir mit seinen Auftritten sogar fast noch mehr Freude bereitet, als die ebenfalls starken Gitarren von Markus. Dass neben den beiden eben erwähnten Tracks auch das CHROME-Cover 'Thrid From The Sun', das die Platte beschließt, als weiterer Höhepunkt durchgeht, zeigt dann allerdings auch, dass bei allem Potential und der musikalischen Klasse des Vierers beim Songwriting, durchaus noch etwas Luft nach oben vorhanden ist.
Trotzdem ist "Tales Of Rust And Bones" insgesamt ein starkes Debüt geworden, das vor allem beim instrumentalen Fundament und der großartigen Produktion punkten kann. Mit etwas mehr Feinschliff in puncto Gesang und beim Songwriting steht einer erfolgreichen Zukunt definitiv nichts im Wege und auch jetzt schon können Doom-Liebhaber hier einmal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs