ILLUMINATUS - Glasnost
Mehr über Illuminatus
- Genre:
- Progressive Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Neo Bob-Media (Sony Music)
- Release:
- 11.02.2011
- Glasnost
- Murdocracy
- Division
- Reconnect
- Cave In
- Keep Calm And Carry On
- You'll Never Know What This Means
- Red
- Gosling
- Clarity
- Wolves!
Exzellentes Album im progressiv, alternativ rockenden Dreieck.
Es ist immer wieder schön, wenn man völlig unvorbereitet und ohne jegliche Erwartungshaltung Bands für sich entdeckt. ILLUMINATUS ist eine solche Band, die mit "Glasnost" ein wunderbares Album eingespielt hat. Die Jungs machen es sich im Dreieck zwischen Alternative, Post & Progressive Rock gemütlich und schaffen es trotz dieser mittlerweile doch nicht vollständig originellen Eckpfeiler absolut eigenständig zu klingen.
Ein Grund für diese Eigenständigkeit könnte in den verschiedenen kulturellen Hintergründen des Quartetts liegen, haben wir es doch mit einem Engländer (Gitarrist Jonathan Martin), einem Spanier (Sänger/Gitarrist Julio Taylor), einem Italiener (Leo Giovazzini am Bass) und einem Deutschen (Falix Rullhusen an den Fellen) zu tun, auch wenn hier keine vordergründigen Einflüsse aus Italien, Deutschland oder Spanien auszumachen sind. Nein, der Sound ist schon eher britisch oder amerikanisch. Bands wie die DEFTONES, GODSMACK, BRAND NEW, OCEANSIZE, ANATHEMA, THE OCEAN oder PORCUPINE TREE kommen einem zwar hier und da in den Sinn, verschwinden von dort aber auch zügig wieder, weil die Vergleiche für ein Fragment zwar Gültikgeit haben, aber über die Distanz eines Songs oder gar des Albums nicht zu halten sind.
Die größte Stärke der Band sind sicher die variablen, rauen Vocals von Julio, die noch am ehesten an Jesse Lacey (BRAND NEW), Aren Emirze (HARMFUL) oder Robin Proper-Sheppard (THE GOD MACHINE) erinnern. Und das ist deutlich ein Kompliment, geht er doch ähnlich emotional zu Werke, ohne dabei unser Mitleid einzufordern. Superb.
Dazu kommen Songs, die in ihrer Struktur erst einmal etwas undurchdringlich wirken, da sie nur selten über geradlinige Hooks verfügen, die gleich im Ohr hängen bleiben. Aber schon nach dem dritten, vierten Spin ertappt man sich, wie man bei 'Reconnect' den Refrain mitbrüllt, ekstatisch bei dem sich gnadenlos steigernden 'Red' mitzuckt oder einen das dramatische 'Cave In' ewig verfolgt. Nachhaltigkeit heißt das Stichwort. Man muss "Glasnost" schon wirklich hören, um es in seiner Gänze wahrzunehmen. Ein oberflächlicher Erstdurchgang nützt hier tatsächlich nix.
Wer sich im angesprochenen Genre-Triangel wohlfühlt und mit einigen der genannten Bands auch nur ein bisschen etwas anfangen kann, der sollte sich "Glasnost" fett und unterstrichen auf den Einkaufszettel packen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk