ILLUM ADORA - ... Of Serpentine Forces
Mehr über Illum Adora
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Folter Records
- Release:
- 22.02.2019
- Dominions of Spheres Beyond
- Clashing Of Swords
- Forever Dying but Never Dead
- ... Of Serpentine Forces
- Nihil Negativum
- Hic Sunt Dracones
- Slaves To Existence
- Under the Iron of the Moon
- Tiusche Man in Wieße Thorn
Melodischer Black Metal, tief in den Neunzigern verwurzelt.
Manchmal hast du einfach eine Promo-Scheibe auf dem Tisch liegen und weißt beim allerersten Blick, was dich erwartet. So geschehen bei "... Of Serpentine Forces", dem Debütalbum des Koblenzer Ein-Mann-Projektes ILLUM ADORA. Hurricane ist kein Unbekannter in der deutschen Szene, er war bei ZARATHUSTRA dabei, durfte live auch mal bei CRUEL FORCE ran und als Gast bei NOCTURNAL aushelfen. Diese Erfahrung hört man dem Album an. Aufgenommen mit vier Session-Musikern, die mir durchweg unbekannt sind (erwähnenswert ist aber, dass gleich zwei von der niederländischen Band COUNTESS stammen), klingt das Album wahrlich nicht wie ein seelenloses Soloprojekt. Nein, der Black Metal strikt traditioneller Schule wird kompetent eingeholzt, aber auch mit aller nötigen Brachialität und Bösartigkeit vorgetragen.
Interessant wird es, wenn dezente Keyboard-Passagen an die ganz frühen Momente von EMPEROR oder DIMMU BORGIR erinnern. Wer sich diesen leicht melodischen Stil gemixt mit radikalerem Stoff der Marke ISVIND oder DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT vorstellen kann, wird hier jedenfalls fündig. All das wird uns mit einem erstklassigen Sound präsentiert - was kein Wunder ist, wenn man merkt, dass niemand geringeres als Patrick W. Engel für das Mastering zuständig war.
Das Album fällt mit 40 Minuten Spielzeit von der Länge her perfekt in mein Beuteschema. Mich stören "Alben", die de facto ausgewalzte EPs sind ebenso wie überambitionierte Doppel-LPs. Hier gibt es die perfekte Mitte. Was ich positiv betonen möchte, sind die gut verständlichen Gesänge, die aber nie kraftlos oder milde klingen. Das tut dem Black Metal gut, wenn die Texte, in die sich Menschen investieren, auch hörbar und einigermaßen verständlich sind. Ich könnte das jetzt nach einigen Durchläufen nicht alles mitsingen (und will das wahrscheinlich auch gar nicht), aber finde es trotzdem positiv erwähnenswert und auffällig.
Insgesamt bietet uns ILLUM ADORA ein erfreuliches Machwerk deutscher Black Metal-Kunst. Zwar handelt es sich nicht um einen absoluten Überflieger, aber aus meiner Sicht schon um ein Scheibchen, das positiv aus dem Veröffentlichungsteppich heraussticht. Dass das Artwork generisch ist und einem genau verspricht, was man bekommt, hatte ich am Anfang schon anklingen lassen. Hier möchte ich auch schließen, denn: Das ist ja kein Nachteil. Es ist doch auch schön, wenn die Verpackung ein Versprechen abgibt, das dann von qualitativ starker Musik auch gehalten wird.
Anspieltipps: Dominions Of Spheres Beyond, Of Serpentine Forces.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer