IGNORANCE - Legion
Mehr über Ignorance
- Genre:
- Oldschool Doom/Death Metal
- Label:
- Eigenvertrieb/info@ignoranceweb.de
- Opening The Gates
- Legion
- 456
- Evil By Nature
- Terrormania
- Blood For Blood
- She Sucks The Demon Seed
- Book Of The Dead
- Driving Home Drunk
CANDLEMASS? Nee, kann nicht sein, obwohl die Produktion im ersten Moment nach einem ihrer Frühwerke klingt. Doom ohne Ende und ein Echo auf der Snare, das sich meterweit in den Schnädel schneidet. Okay, mal weiterhören. Waberriffing und Lavaharmonien, so weit das Auge reicht, während sich IGNORANCEs instrumentaler Opener 'Opening The Gates' den steinigen Weg zum Langzeitgedächtnis bahnt. Ihm folgt das fast schon ultraoldschoolige MASTER/MOTÖRHEAD-kompatible 'Legion', das sehr viel Wert auf Autentizität legt, tönt es doch erdig wie ein roher Schinken, der schon seit den seligen Achtzigern im Gewölbekeller reift. In einer richtig rotzigen Soundumgebung schaffen es IGNORANCE vor allem durch die gute Shoutingleistung des etatmäßigen Frontmanns Danny, ihr Werk auf ein gehobenes Level zu hieven. Was mir etwas übel aufstößt, ist die Instrumentierung in einer Akkordlage, die sich über die komplette Scheibe nicht ändern will und etwas zu häufig die berühmte tiefe Leerseite bedient. Das schmälert den Hörgenuss im Verlauf etwas, da IGNORANCE Gefahr laufen, sich in Monotonie zu verlieren.
An sich sind die Stücke aber qualitativ guter Heavy Metal, der Elemente des alten, dreckigen Death Metal ('Legion', 'Book Of The Dead') und des düsteren, durch und durch traditionellen Heavy ('Evil By Nature', '456') in sich birgt. Vornehmlich fräsen sich IGNORANCE in megastraighter Manier in die Gehörgänge. 4/4-Takt und Powerchords bis die Schwarte kracht. Darüber ein tief shoutender Danny, der sich bei 'Terrormania' sogar ein Stelldichein mit Georg W. Bush persönlich gibt. Die Samples sind ziemlich geil platziert und geben dem Song dezentes Gänsehautfeeling. Was absolut krass ist, ist der Klampfensound auf "Legion", der wohl kaum noch mehr zu verzerren ginge. Mensch Meier, Hörsturz, haha. 'She Sucks The Demon Seed' ist die Hymne des Albums, wenn man guten Willens ist, in dem Pfuhl brutaler Klänge etwas Hymnisches auszumachen.
Live funktioniert die IGNORANCE-Musik mit Sicherheit noch um einiges besser als auf Halde, da sie schlicht ist, keine Umwege und auch keine Gefangenen macht und direkt auf den Punkt kommt. Die permanent spürbare Düsternis gibt den Tracks etwas Ungreifbares, lässt aber aufgrund der bewusst eingesetzten Simplizität keine technischen Kabinettstückchen zu. Und so bleibt festzuhalten, dass IGNORANCE mit "Legion" ein Werk eingedroschen haben, das puristischen Heavy-Metallern mit Hang zu derbem Shoutgesang und stumpfem (nicht negativ gemeint) Riffing gefallen dürfte. Ein wenig MANILLA ROAD, ein Tick urwüchsiger und 'slower' Death Metal und jede Menge Dreck und Rotz bieten IGNORANCE zuhauf. Mehr Infos gibt’s auf http://www.ignoranceweb.de zum Saugen, unter anderem auch die beiden MP3-Tracks 'Blood For Blood' und 'Driving Home Drunk'. Wer die Scheibe haben will, kontaktiert am besten die Band direkt unter info@ignoranceweb.de. Antesten ist angesagt!
Anspieltipps: Legion, Evil By Nature, Terrormania, She Sucks The Demon Seed
- Redakteur:
- Alex Straka