IGNIS FATUU - Promo 2007
Mehr über Ignis Fatuu
- Genre:
- Mittelalter/Folk Metal/Crossover
- Auf der Flucht
- Illusion
- Sehnsucht
- Wächter der Nacht
- Einsam
Mittelalterbands gibt es inzwischen sicher wie Sand am Meer, und eine Band in diesem Genre zu gründen, kann wohl kaum mehr als innovativ bezeichnet werden - dennoch, rückt man einmal den Aspekt der Freude in den Mittelpunkt, die entsteht, wenn Menschen gemeinsam Musik machen, die ihnen gefällt, ist auch im beinahe abgegriffenen Mittelaltergewässer noch etwas zu gewinnen. So verhält es sich auch mit IGNIS FATUU, einer fünfköpfigen Combo aus dem Großraum Nürnberg, die sich zusammengeschlossen hat, um Mittelalter-Folk-Metal-Crossover zu spielen. Beginnend im Jahre 2004 mit einer Suchanzeige nach Gleichgesinnten im Internet durch Initiator Alex Zwingmann, nimmt das Projekt Formen an und mündet bereits Ende 2005 in einer Promo-CD. Die 2007er-Version liegt mir nunmehr mit fünf Titeln vor, die beweisen, dass auch im abgefahrenen Gewässer noch manch schmackhafter Fisch geangelt werden kann. Die Bezeichnung Mittelalter-Folk-Metal-Crossover trifft das Dargebotene dabei ganz gut. Die Instrumentierung aus Dudelsäcken gepaart mit Flöten, Geige und E-Gitarre hebt sicher die
mittelalterlich-folkloristischen Einflüsse am meisten hervor, während der Metal eher im Hintergrund steht. Gesungen wird in deutscher Sprache, der führende männliche Gesang wird von weiblich-zarter Stimme ergänzt.
Track eins mit dem Titel 'Auf der Flucht' lässt es dabei durch die umtriebige Geige schon mal in den Beinen zucken, während das folgende 'Illusion', das die Tristheit der Welt besingt, schon etwas dramatischer daher kommt. Im Vordergrund steht hier melodieführend der Dudelsack, während die E-Gitarre das rockige Element hervorhebt.
Offensichtlich zur melancholischen Dramatik neigend besingen IGNIS FATUU auch mit 'Sehnsucht' eher wehmütige Gefühlslagen, die sich in Sängerin Irenes mädchenhafter Stimme widerspiegeln, der man zwar etwas mehr Volumen - zumindest auf der vorliegenden Aufnahme - wünschte, die aber trotzdem anrührt. Ganz besonders tut sie das auch im Duett mit Sänger Alexander. Beim Abschlusstrack 'Einsam', der meinen persönlichen Favorit auf der auch optisch liebevoll gemachten Scheibe darstellt. Ein wenig erinnert die schwermütige Melodie an Werke von ILLUMINATE, ohne jedoch als Kopie zu erscheinen.
Der kurze Einblick in das junge Schaffen von IGNIS FATUU wirkt als Appetithäppchen für all jene, die an folkrockigen Arrangements mit leichtem Schwergewicht im Melancholischen interessiert sind. Man darf gespannt sein, wo die hoffnungsvollen Künstler künftig auftauchen werden.
Anspieltipps: Sehnsucht, Einsam
- Redakteur:
- Erika Becker