I SET FIRE - Destroy - Create - Transform
Mehr über I Set Fire
- Genre:
- Nu/Thrash/Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.05.2019
- Sucker MTF
- Brain Drain
- Dead But Breathing
- Selfmade Warfare
- The Offering
- Call Me Satan
- Wasted
- Devil Machine
- Babylon
- Failvation
Ein Arschtritt.
Regelmäßige Leser werden es wissen. Ich kann mit Death Metal im Normalfall nichts anfangen. Das liegt unter anderem auch am Gesang. Nun möchte ich das Debüt der Münchener Band I SET FIRE rezensieren, und da wird gegrowlt. Aber oberster Kajüte. Doch das stört mich so gar nicht. Denn obwohl Sängerin Maike die meiste Zeit derart grunzt, sie schreckt mich damit keineswegs ab. Und da man sich musikalisch ansonsten irgendwo zwischen Thrash Metal und Nu Metal bewegt, bin ich auch ansonsten angetan.
Verwirrendes Genregemixe. Auch deshalb steckt sich I SET FIRE selbst wohl in die selbst gebaute Schublade "Female Fronted Kickass Metal". Das klingt nicht nur unschön, nein auf den Vorsatz "Female Fronted" sollte man eigentlich grundsätzlich verzichten. Doch eigentlich hat man damit schon recht. Hier wird ordentlich Popo getreten, und Metal ist es zweifelsohne. Und die Frontfrau ist ein derartiger Ohrenfang, das es schon in Ordnung geht, sie schon in der Genrebeschreibung zu erwähnen. Maike knarzt sich nicht nur durchgängig die Seele aus dem Leib, sie macht das derart rhythmisch und pointiert, das selbst ich als alter Growl-Verächter meine wahre Freude dabei habe. Da sie das ganze Gebrüll und Geschrei auch noch gekonnt mit klar gesungenen Passagen aufbricht, sorgt I SET FIRE immer wieder für Abwechslung. Besonders eindrücklich ist das beim Schlusssong 'Failvation' gelungen. Das ist einfach Wahnsinn, wie dort die verschiedenen Gesangsarten miteinander vermischt wurden.
Besonders heraus sticht dabei der Melodic Death Metal / Industrial-Kunstgriff 'Devil Machine' mit seiner tollen Lead-Gitarren-Melodie und dem demgegenüber stehenden Brachial-Angriff im Refrain. 'Call Me Satan' begeistert durch wirklich an die Nieren gehenden Gesang und krachige Modern-Thrash-Riffs. Und bei meinem Liebling 'Brain Drain' passt einfach alles. Fantastisch eingespielt und - natürlich - eingesungen.
Die 38 Minuten auf "Destroy-Create-Transform" stehen zwar voll im Zeichen des Ruppigen, doch ich kann wegen des differenzierten Klangbilds zu jeder Sekunde nachvollziehen, was da gerade passiert und es gibt immer wieder starke Melodien, die dafür sorgen, dass ich am Ball bleibe. Fein gesetzte Widerhaken zwischen all der Gewalt. I SET FIRE würde ich wirklich gern mal live beim Musizieren beobachten. Das ist sicher ein astreiner Arschtritt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring