HUNTED - Alone
Mehr über Hunted
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Release:
- 15.05.2009
- Impaled
- Shadows
- The Silence Of Minds
Britischer Edelstahl mit Achtzigeratmosphäre.
HUNTED – das ist eine traditionelle Metalband aus Cardiff, Wales, die uns ein erstes musikalisches Lebenszeichen mit der 3-Track-CD "Alone" präsentieren. Darauf huldigen Sänger Chris G. und seine Mannen natürlich den britischen Größen wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST, dürften aber auch jedem Fan des US-Metals der Achtzigerjahre gefallen. Doch so anspruchsvoll und schön diese Beschreibung und die Vision der Band sich auch anhört, die Wirklichkeit hinterlässt in vielen Momenten einen eher faden Beigeschmack.
Die Waliser kokettieren sogar recht unverschämt mit ihrer Liebe zu DREAM THEATER, was aber eines der größten Problemkinder dieser Scheibe bzw. der Songs darauf verursacht. Die Stücke beinhalten enorm viele abrupte Tempo- und Taktwechsel, so dass kein richtiger Fluss aufkommen möchte. Das hat nichts mit progressiver Ader zu tun, sondern bescheinigt eher eine Schwäche in kompositorischer Hinsicht. Die Gitarristen Steve Barberini und Dave Edwards riffen fleißig, ohne jedoch die ganz großen Höhepunkte setzen zu können. Einzig im Solobereich weiß Barberini mit einigen schnellen und interessanten Parts zu überzeugen und auch die zweistimmigen MAIDEN-Läufe sind äußerst gekonnt. Bassist Jon Letson steht seinen Saitenquälern in nichts nach und interpretiert sein Spiel auch eher offensiv. Kann sich durchaus hören lassen. Sänger Chris G. hat die stimmlichen Anlagen, in der Old-School-Metalgemeinde wahre Begeisterungsstürme auszulösen. Er erinnert vor allem in den hohen Tonlagen an den legendären John Cyriis von AGENT STEEL. Leider fehlt ihm aber jegliche Form von Melodieverständnis, denn alles wirkt unausgegoren und unfertig. Somit muss er sich ständig in die spitzen Schreie retten und vertraut zu oft auf sein schnelles Vibrato. Diese Kombination geht zumindest mir auf Dauer mächtig auf den Zeiger. Viel Potential, das aber noch in den Kinderschuhen steckt.
'Impaled' und 'The Silence Of Minds' sind zwei Metalstücke, die sich durch ihre vielen Wechsel immer wieder selbst aus dem Rennen nehmen. 'Shadows' weiß zumindest mit einem ruhigen Anfangspart zu überzeugen, bei dem auch Sänger Chris eine sehr gute Figur macht. Trotzdem reicht das natürlich nicht, um die fast zwanzig Minuten über den Strich zu hieven. Die Ideen sind gut, aber mehr als ein paar Sympathie-, Nostalgie-, Start- oder Ansatzpunkte kann ich leider nicht vergeben. Im Moment arbeitet das Quintett an ihrem Debütalbum, das uns irgendwann im kommenden Jahr beglücken soll. Hoffen wir mal, dass sich HUNTED ein bisschen professionelle Hilfe mit ins Boot holen werden, denn Unterstützung hätten sie schon irgendwie nötig. Auf Anspieltipps bei drei Songs verzichte ich an dieser Stelle mal und darf nur alle Interessierten auf die MySpace-Seite der Band verweisen.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Chris Staubach