HUINCA - Sic Semper Tyrannis
Mehr über Huinca
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Digmetalworld
- Release:
- 13.09.2012
- Revuelta
- Orias
- Trepador
- Santa Pedofilia
- Huinca
- Genocide
- Cae
- Rapa Nui
- Guerrero
- Tirano
- Who Is Next?
Südamerikanischer Thrash Metal bläst den Tyrannen den Marsch!
Vor knapp vier Jahren hatte ich bereits die Ehre, euch das Debütalbum der eigenwilligen und eigenständigen chilenischen Thrasher von HUINCA vorzustellen, das mit seiner Mixtur aus beinhartem Thrash Metal und unaufdringlichen aber effektiven südamerikanischen Tribal-Einflüssen ein echter Hinhorcher war.
Jetzt sind die Jungs aus Santiago mit dem Nachfolger "Sic Semper Tyrannis" am Start, der den Vorgänger in jeglicher Hinsicht nochmals übertreffen kann. Den Anfang macht schon einmal das tolle Artwork, in welches das Album gehüllt ist. Angehörige der drei prägenden alten Hochkulturen Chiles und seiner Nachbarländer kämpfen mit primitiven Waffen gegen einen monströsen Koloss, der alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt - von Claudio Bergamin grandios umgesetzt und Sinnbild für das, wofür HUINCA steht, und wofür der Albumtitel steht: "So möge es stets den Tyrannen ergehen!"
Entsprechend gibt sich die Band auf ihrem Zweitling aggressiv und rebellisch, widmet sich mit brachialem, aber dennoch melodischem Thrash Metal den Themen der sozialen Unterdrückung durch Staat, Wirtschaft und Kirche, bringt stets Motive ein, die als Fürsprache für die unterdrückten und sozial benachteiligten Minderheiten zu sehen sind, und auch musikalisch spiegelt sich die Fürsprache für die Minderheiten wider. Durch wuchtige Tribal-Rhythmen, durch perkussive Elemente wie bei der Überhymne 'Rapa-Nui' zu welcher die Band auf der Osterinsel ein beeindruckendes Video drehen konnte. Der Song kann mit Fug und Recht als eines der absoluten Highlights des südamerikanischen Thrash Metals insgesamt gesehen werden, weil er schlicht die perfekte Balance zwischen dem hergebrachten Thrash-Stil und ethnischen Einflüssen liefert.
Doch keine Sorge: Die Band um Frontmann Mauricio Contreras verzettelt sich stilistisch nicht und tappt auch nicht in die Falle, sich an einer Neuauflage von SEPULTURAs "Roots" zu versuchen. Wir bewegen uns stets zu 100% im Thrash Metal, der hier und da mit den genannten Zutaten gewürzt wird, aber nicht in irgendwelche Crossover-Gefilde kippt. Hier ein Rhythmusfragment, dort prägnantes Bass-Lead, das nach Südamerika klingt, bei 'Cae' mantrische Gesangsmotive, aber im Großen und Ganzen bleibt es feiner, ausdrucksstarker Thrash Metal mit Neunziger-Schlagseite, breitwandigem, aber nicht zu modernem Sound, einer vor allem durch den fiesen, aber gut verständlichen Gesang erzeugten räudigen Note, komplett eigener Attitüde und exotischer Ausstrahlung. Das ist etwas, das nicht viele Bands zu bieten haben, und daher gibt es eine unzweideutige Kaufempfehlung für alle Thrasher unter euch, die es nicht nur retro, dabei aber doch traditionell mögen, zudem für Fans exotischer Einflüsse und für Freunde harter, aber spürbar ehrlich gemeinter Worte!
Hinweis: Die Scheibe gibt es als Download und als limitiertes Digipack direkt über Digmetalworld.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle