HOTEI - Strangers
Mehr über Hotei
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Spinefarm (Universal Music)
- Release:
- 08.07.2016
- Medusa
- How The Cookie Crumbles
- Kill Or Kiss
- Move It
- Barrel Of My Own Gun
- Kill To Love You
- Strangers
- Walking Through The Night
- Texas Groove
- Into The Light
- Departure
- Battle Without Honor Or Humanity
Japans Superstar mit Deutschland-Release.
Superstar? Ja, genau. Seine Verkaufszahlen liegen irgendwo im Bereich von 40 Millionen Alben und in Japan kennt ihn jeder Musikinteressierte. Und im Rest der Welt eigentlich auch, nur weiß man das nicht immer, denn Tomoyasu Hotei hat den Song 'Battle Without Honor or Humanity' zu Tarantinos Film "Kill Bill" beigesteuert. Außerdem hat er mit großen, internationalen Stars gearbeitet wie den ROLLING STONES, INXS, David Bowie und vielen anderen. "Strangers", das nunmehr 16. Soloalbum des ehemaligen BOOWY-Gitarristen, erscheint jetzt auch regulär in Deutschland und gibt einen Hinweis darauf, dass wir möglicherweise bisher etwas verpasst haben.
Zwar ist der erste Track, 'Medusa', noch instrumenal gehalten, was für einen Opener sicher ungewöhnlich ist, aber ziemlich cool ist das Stück trotzdem. Ein zurückhaltender Groove mit Westernsounds, die auch wieder toll zu einem Filmscore passen würden, beginnt, doch Breitwandbombast, Rockgitarre und eingewobene kulturelle Einfüsse seiner Heimat machen 'Medusa' zu einer kleinen Entdeckungsreise, bevor mit 'How The Cookie Crumbles' erstmals Gastmusiker auftauchen. Hotei beschränkt sich auf das Komponieren und Gitarrespielen, für den Rest hat er sich auf nahezu jedem Song andere Musiker geholt, die häufig einen durchaus bekannten Namen haben. Oder kennt hier jemand Iggy Pop nicht? Der veredelt nämlich diesen Track und später nochmal das schwergewichtige 'Walking Through The Night'.
Der geheime Hit des Albums dürfte 'Kiss Or Kill' sein, mit Shea Seger am Mikrophon. Das poppige Stück ist ein echter Ohrwurm, geeignet für jeden Tanztempel der Republik. Als Kontrast gibt sich bei 'Move It' RAMMSTEIN-Gitarrist Richard Kruspe die Ehre und bei 'Kill To Love You' Matt Tuck von BULLET FOR MY VALENTINE. Trotzdem klingt das Album nicht abgehackt, sondern höchstens im positiven Sinne abwechslungsreich, wenn Hotei mal wieder von einem Einfluss zum nächsten hüpft. Mit dem Shea Seger auf den Leib geschriebenen Pop-Stampfer 'Texas Groove' endet der Teil des Albums mit Gesang, und so wie es begann, endet es auch wieder: Instrumental. Hotei lässt noch einmal zwei Stücke folgen, die ihn zeigen, wie er normalerweise daherkommt. Und ganz zum Schluss folgt noch das besagte 'Battle Without Honor or Humanity', von dem ich annehme, dass es nur auf dem Euro-Release enthalten sein dürfte, um hier auf dem Rücken dieses bekannten Stückes seinen Namen etwas geläufiger zu machen.
"Strangers" ist ein ziemlich cooles, vielseitiges Album geworden, das man mit offenen Ohren und ohne Scheuklappen hören sollte und mit dem Bewusstsein, dass eben beinahe die Hälfte des Albums instrumental ist. Aber auch sehr gut, wenn man sich auf die musikalische Reise einlässt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger