HOT MAMA - Downloader
Downloader
Mehr über Hot Mama
- Genre:
- Alternative / Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Sonic Revolution/BOB Media
- Release:
- 08.03.2013
- Seed Of Anger
- Downloader
- Higher
- Voodoo
- Don't Believe You
- Living Today
- Alcohol
- Keep Away
- Waiting For The Beast
- Your Way
02.03.2013 | 12:54
Vielmehr kalter Kaffee als heiße Mama.
Es gibt ihn tatsächlich noch! Diesen völlig belanglosen, glatten und klinischen Alternative Metal aus Deutschland. Eigentlich hielt man diese lahme Beschallungsform schon für ausgestorben und zusammen mit dem Nu Metal und Grunge in den Untiefen der Musik-Randnotizen abgetaucht. Allerdings scheint es in Deutschland immer noch einen Markt dafür zu geben, denn HOT MAMA hauen ein Album genau dieser Machart heraus, das den klangvollen Namen "Downloader" trägt. Sollte der Name eine ironische Aufforderung sein, sich die Scheibe aus dem Netz zu ziehen, kann ich nicht mal diesen Schritt empfehlen. Denn diese Scheibe ist vor allem eines und das ist langweilig. Scheinbar hat hier jemand an den Reglern gesessen, der sonst Pseudo-Rock-Püppchen wie LAFEE oder VANILLA NINJA abmischt, denn diesem Release fehlt es gewaltig an Ecken und Kanten. Viel zu harmlos plätschern die unspektakulären Melodien vor sich hin und schaffen es dabei nicht wirklich Eindruck zu hinterlassen. Attribute wie "energisch" oder "druckvoll", die in der Selbstbeschreibung der Band fallen, kann man getrost überlesen. Denn die repetierenden Stakkato-Riffs reichen noch lange nicht, um sich "laut, frech und umgezähmt" auf die Fahne zu schreiben, ebenfalls Worte aus der Infobox auf der Facebook-Seite der Band.
Die Frontfrau ist zwar unheimlich auf Zack und hat sogar eine leicht rauchige Stimme, aber auf diesen Aufnahmen klingt sie so dermaßen saftlos und tot produziert, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Zugegeben, das Songwriting hat vieler Orts Potenzial und gerade ein Song wie 'Higher' besitzt einen schönen Rock'n'Roll-Einschlag, aber dennoch bleibt auch hier die Handbremse zu sehr angezogen, als dass der Funke überspringen möchte. Alles ist irgendwie austauschbar und klingt schlichtweg nach Standard-Rock und traut sich einfach nicht aus seinem braven Korsett auszubrechen. Zu oft fällt man (wie bei 'Voodoo' schön zu beobachten) in das übliche Mid-Tempo zurück, das zwar darauf ausgelegt ist, einen unheimlichen Groove zu erzeugen, aber leider genau daran scheitert. Zu sehr bleibt man im Erwartungshorizont einer Alternative-Metal-Band, die die letzten zehn Jahren verschlafen hat und versucht Leute mit Sounds hinter dem Ofen hervorzulocken, die einfach ausgelutscht sind.
Insgesamt muss man HOT MAMA zugestehen, dass sie aus guten Musikern besteht und auch die Sängerin durchaus Talent hat, aber die Ausrichtung der Band muss gründlich überdacht werden. Wenn man den R'n'R-Anteil erhöht und man gleichzeitig alle Einflüsse der späten Neunziger und frühen 2000er aus dem Fenster schmeißt, kann das noch was werden mit der Karriere auch außerhalb des eigenen Landkreises, aber so bleibt leider festzuhalten, dass "Downloader" schon jetzt eines der verzichtbarsten Alben des Jahres ist.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner