HORRORSCOPE - Evoking Demons
Mehr über Horrorscope
- Genre:
- Thrash
- Label:
- Shark Records
- Release:
- 26.01.2007
- New Insignia
- Mephisto
- Traumatic Legacy
- The Inner Pride
- Branded
- The Tide
- Headhunters
- Light The Fuse
- The Request
- Killers Breeding
Die polnischen Thrasher HORRORSCOPE fielen mir im Jahre 2002 zum ersten Mal positiv auf, als ich deren gelungenes Debüt-Album "Pictures Of Pain" besprechen durfte. Drei Jahre später erschien dann endlich über Shark Records der tolle Nachfolger "The Crushing Design", auf dem die Band ihre anfangs noch spürbare Ziellosigkeit und Unentschlossenheit abgelegt hatte und eine überaus kraftvolle Thrash-Walze in bester Bay-Area-Tradition voller erstklassiger Songs über die Menschheit hinweg rollen ließ. Leider stand die Truppe um Gitarrist und Bandleader Lech "Blackpitfather" Smiechowicz trotz dieser Glanzleistung anschließend wieder mal ohne Vertrag da. Doch die HORRORSCOPE-Jungs ließen sich nicht entmutigen und nahmen ihr neues Album "Evoking Demons" zunächst in Eigenregie auf und verschickten das fertige Produkt an Presse und Plattenfirmen. Das Echo war durchgehend überaus positiv und soeben ist der Silberling auch offiziell in Deutschland erschienen und zwar wiederum bei Shark.
Und das ist auch mehr als gut so, denn "Evoking Demons" knüpft nahtlos dort an, wo HORRORSCOPE mit "The Crushing Design" aufgehört haben. Die schwer geile Gitarrenarbeit und der kraftvolle Gesang erinnern wieder an alte Helden wie EXODUS, FORBIDDEN, HEATHEN oder inzwischen auch manchmal ANNIHILATOR. Doch diesmal sind die Songs noch einen Tick abwechslungsreicher, vielschichtiger und damit spannender ausgefallen. Auch gibt es hier und da mal einen modernen Anstrich zu hören, der vereinzelte Assoziationen zu THE HAUNTED und DARKANE auslöst. Der Sound ist angesichts des wahrscheinlich knappen Budgets erstaunlich druckvoll und transparent ausgefallen, was sich besonders bei den mächtig treibenden Drums positiv bemerkbar macht. Ungewöhnlich ist, dass mir der zweite Teil der Platte ab 'Branded' und dem DARK ANGEL-mäßigen Höllenritt 'The Tide' am besten gefällt. Erst da drehen HORRORSCOPE richtig auf und entfesseln ein klassisches Thrash-Inferno der Extraklasse. Normalerweise platziert man die Highlights ja geschickter Weise eher an den Anfang so einer Scheiblette. Dies zeigt aber auch, dass die Polen immer noch Reserven haben und sich hoffentlich auf dem nächsten Album noch mal steigern. Dann dürfen wir aber einen echten Geniestreich erwarten!
Bleibt zu hoffen, dass HORRORSCOPE genügend Thrash-Metal-Maniacs auf sich aufmerksam machen können, denn die Klasse diese Klientel zum kollektiven Ausrasten zu bringen haben sie allemal. Eine massive Live-Präsenz täte da bestimmt gut. Am besten sollte man diese Truppe gleich auf eine Doppel-Headliner-Tour mit den Belgiern AFTER ALL schicken, das wäre das geilste Euro-Thrash-Paket seit langem. Dass dieser Wunsch je in Erfüllung geht, wage ich fast zu bezweifeln. Die Gemeinde sollte jedenfalls unbedingt mal in "Evoking Demons" reinhören, es lohnt sich!
Anspieltipps: The Inner Pride, Branded, The Tide, Light The Fuse
- Redakteur:
- Martin van der Laan