HORNA - Ääniä Yössä
Mehr über Horna
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Debemur Morti Productions / Twilight
- Release:
- 15.09.2006
- Raiskattu Saastaisessa Yalossa
- Youtajan Kutsu
- Musatan Surman Rukons
- Ääni Yössä
HORNA waren schon immer ziemlich überflüssig. Und warum an diesem Zustand irgendwas ändern? Genau, ist absolut nicht nötig. Also haben die Finnen auch auf "Ääniä Yössä" Fast-Black-Metal-Songs verewigt, die außer realsatirischem Unterhaltungswert nichts zu bieten haben. Ich rate allen Kapellen ohne Deal, rechtliche Schritte gegen das Label Debemur Morti Productions einzuleiten, das die Frechheit besitzt, so einen Mist zu veröffentlichen. Das ist ein schöner Tritt für alle hart arbeitenden Underground-Combos. Aber Hauptsache, im Bandlogo sind umgedrehte Kreuze zu finden, 'ne?
Das Quintett ist der lebende Beweis dafür, dass man auch nach dreizehn (!) Jahren Bandgeschichte noch klingen kann, als hätte man seine Instrumente zum ersten Mal in den Pfoten. Und das ist nicht "Fuck off!", sondern peinlich. Shatraug und Saturnus (im richtigen Leben wahrscheinlich Heinz und Friedel) blamieren sich mit ihrem holprigen, dröhnenden Geschrattel vor allen Gitarrenschülern, die gerade zwei Unterrichtsstunden hinter sich gebracht haben, bis auf die Knochen – wofür überhaupt zwei Klampfer benötigt werden, ist vollkommen schleierhaft. Vermutlich wollen die beiden Bassist Infection (mein lieber Freund, ganz schön gefährlich!) mit der geballten Power der vier Extrasaiten neidisch machen, was letztlich auch bestens gelingt und dazu führt, dass der Infizierte die Arbeit schmollend einstellt. Wenigstens in diesem Punkt sind Heinz und Friedel ganz gemeine Burschen. Komplettiert wird dieser illustre Haufen von Drummer Vainaja, den ich zu den fünf schlechtesten Drummern zähle, denen ich je bei der Ausübung ihrer großartigen Künste beiwohnen durfte. Selbst wenn man die musikalisch überhaupt nicht bewanderte Frau Schulze von der Wursttheke kidnappt und hinters Kit nötigt, dürfte sich mehr Erbauliches ergeben als bei dem Trommelhörnchen.
Die "kompositorischen" Ergüsse, die diesmal insgesamt langsamer scheppern, sind ebenfalls allererste Obersahne und natürlich so true, dass die komplette Dämonenvereinigung aus der Unterwelt bei den Aufnahmen salutiert haben dürfte. Und die freut sich im Unterschied zum Hörer über das lausige, todöde Songwriting, die grottenschlechte Zwei-Cent-Produktion, das ausdruckslose Gekrächze, das mit Hall- und Delay-Effekten belegt ist, damit es böser wirkt (das schlägt brutal fehl!), und die nicht vorhandene Atmosphäre.
Klar, HORNA sind Kult für Insider, kochen noch am offenen Feuer vor der Holzhütte im Wald und erschrecken Meister Lampe jeden Morgen mit feschem Corpsepaint – alles ganz prima. Aber anhören muss man sich "Ääniä Yössä" deswegen noch lange nicht. Dafür, dass ich während der ersten Durchläufe speziell beim über zwanzigminüten 'Ääni Yössä', das nur aus einem einzigen Schlagzeug-Beat, der nicht variiert wird, und eineinhalb Riffs besteht, noch gelacht habe, gibt's abschließend einen kleinen Extrapunkt.
Anspieltipp: ein gutes Black-Metal-Album.
- Redakteur:
- Oliver Schneider