HOOFMARK - Stoic Winds
Mehr über Hoofmark
- Genre:
- (Lo-Fi) Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Ultraje
- Release:
- 08.12.2017
- Yours Should Be A Heavy Casket
- Amongst A Sea Of Darkness
- Stoic Winds
- Dust Trails
- Dust Trails Blazing
- An Arrow Long Due
- From The Foot Of God's Throne
- Horror Maximus
- Hoofmarks
Lo-Fi-Black mit einigen interssanten Ideen
Ein-Mann-Projekte sind ja vor allem im Black Metal nichts Ungewöhnliches. Aus Portugal erreichte uns das Debüt von HOOFMARK, bei dem Nuno Ramos seit 2012 alle Fäden in den Händen hält. Viele Informationen lassen sich nicht über das Projekt finden, nur dass bisher ein Demo und zwei Singles veröffentlicht wurden. Richtig neugierig hat mich dann aber der Promotext gemacht, der die vielen verschiedenen musikalischen Einflüsse von HOOFMARK betont. Neben MAYHEM und BATHORY, was ja noch ziemlich naheliegend erscheint, ist auch von Country (ja, ihr habt richtig gelesen) die Rede. Wie das klingen soll, kann ich mir noch nicht vorstellen, aber mein Interesse ist zumindest geweckt.
Schon zu Beginn erwartet mich die nächste Überraschung (die nicht die letzte gewesen sein sollte): Lo-Fi. Puristen schwören darauf, mir jedenfalls ist zumindest halbwegs ordentlich produzierte Musik in den meisten Fällten lieber. Im Falle von HOOFMARK gewöhnt man sich sogar relativ schnell an den minimalen Klang, nur der Drumsound ist überhaupt nicht mein Fall. Dieser fällt teilweise so leise aus, dass er nur dezent im Hintergrund wahrnehmbar ist. Ob das so gewollt ist? Keine Ahnung, jedenfalls offenbart sich hier gleich das größte Manko von "Stoic Winds". Die blechern und punkig klingenden Gitarren haben sogar noch einen gewissen Charme und wissen nach einer Eingewöhnungszeit auch zu gefallen.
Dass man von solcher Musik keine technisch versierten Meisterleistungen erwarten kann, dürfte klar sein. Die Riffs auf "Stoic Winds" sind allesamt recht simpel konzipiert, gehen aber dennoch gut ins Ohr und schaffen es auch, Atmosphäre zu erzeugen. Die Einflüsse sind wirklich vielfältig; bei den ersten Songs hört man vor allem Punk und 70er Jahre Rock bzw. Hard Rock heraus. 'Dust Trails' hält dann wieder mal eine Überraschung für den Hörer bereit: Zu akustischen Gitarrenklängen gibt es (zum ersten Mal auf der Scheibe) Klar- und Frauengesang. Die Nummer klingt damit völlig anders als die Vorgänger, aber nicht weniger interessant. Der Klargesang, welcher richtig gut klingt, wird übrigens im weiteren Verlauf des Albums immer wieder mal eingesetzt, auch besagte Sängerin darf noch einige Parts beisteuern.
Dass es mir schwerfallen würde, diese Musik zu bewerten, war mir bereits beim Hören des ersten Songs klar. Einerseits finde ich die Stücke richtig interessant, vor allem die gut eingearbeiteten Anleihen aus anderen Musikstilen gefallen mir sehr gut. Dazu gibt's die Black-Metal-typischen Dissonanzen und sowohl Gekreische als auch Klargesang. Andererseits macht der Lo-Fi-Sound auch vieles kaputt, vor allem die Drums sind viel zu leise. Auf Dauer sind mir auch die Riffs und Melodien einfach zu simpel. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das HOOFMARK-Debüt einige sehr interessante Ansätze bietet, die aber nicht ausreichen, damit das Album dauerhaft bei mir im Player rotiert. Mehr als 6 Punkte kann ich dafür nicht geben; wer auf Lo-Fi-Sound steht, darf noch 1-2 Punkte drauf addieren.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner