HOOCHIE COOCHIE MEN, THE FEAT. JON LORD - Danger: White Man Dancing
Mehr über Hoochie Coochie Men, The feat. Jon Lord
- Genre:
- Blues Rock
- Label:
- Edel Records
- Release:
- 28.09.2007
- The Blus Just Got Sadder
- Gotta Find me Some Fire
- Twisted System
- Over & Over
- Let It Go
- Heart Of Stone
- If This Ain't The Blues
- Danger White Men Dancing
- Dead Presidents
- Hoochie Coochie Man
- Bottle O' Wine
- Everybody Wants To Go To Heaven
- Tell Your Story Walkin'
Auch wenn er nach seinem Ausstieg bei den Hardrock-Dinosauriern von DEEP PURPLE zunächst einmal das Business mied, so war Jon Lord in den vergangenen fünf Jahren dennoch außerordentlich aktiv. Die noch lange nicht berentete Keyboard-Legende arbeitete während dieser Zeit vor allem an einem Projekt mit dem All-Star-Ensemble THE HOOCHIE COOCHIE MEN, welches sich just 2002 formierte, als Lord in Australien einige Gastspiele gab. Zu dieser Zeit befanden sich auch die Herren Bob Daisley und Tim Gaze im Lande und nahmen mehr oder minder zufällig mit dem Altmeister Kontakt auf. Ein paar gemeinsame Mahlzeiten später war der Deal bereits unter Dach und Fach. Einigen gemeinsamen Konzerten auf dem sechsten Kontinent folgten schließlich die heiß ersehnten Aufnahmen des Debütwerkes, welches nun mit durchweg namhafter Besetzung endlich in die Läden kommt.
Auf "Danger: White Man Dancing" nehmen sich die kollaborierenden Musiker in erster Linie den Blues vor. Nebst einigen sicherlich nicht unbewussten PURPLE-Zitaten pflegen die HOOCHIE COOCHIE MAN vorwiegend den klassischen Bar-Sound, lehnen sich besonders in den langsamen Stücken an das Vermächtnis von MUDDY WATERS an und sind auch einigen lässigeren Instrumentalpassagen der Marke HENDRIX nicht abgeneigt. Indes thront Lord mit seinen Hammonds über den 13 Eigenkompositionen und verleiht dem puristischen musikalischen Unterbau erst das Flair. Besonders in Stücken wie 'If This Ain't The Blues' und 'Everybody Wants To Go To Heaven' ist die Interaktion zwischen dem Tastenmann und den majestätischen Blues-Gitarren dabei absolut fabelhaft. Das Ensemble liefert sich im Rahmen der permanent songdienlichen Arrangements einige packende Duelle und offenbart ein Feeling, wie es in der Tat nur den großen Figuren des Genres möglich ist. Derweil werden die Songs von schwungvollen 70er-Hardrock-Riffs begleitet, so dass der Bogen zum Katalog von Lords ehemaligem Betätigungsfeld gar nicht erst durchbrochen werden kann, was angesichts des genialen und zudem auch sehr eigenständigen Materials jedoch auch völlig in Ordnung geht. Schließlich kann dieser Mann wohl kaum seine Wurzeln verleugnen!
Doch insgesamt ist "Danger: White Man Dancing" mehr als lediglich PURPLE auf Blues. THE HOOCHIE COOCHIE MAN agieren noch einen Tick dynamischer als die große Vorlage und verlassen weitaus öfter die Schemen des klassischen Songwritings. Des Weiteren komponiert man vorrangig Album-orientiert, wobei die Songs an sich betrachtet auch ein knappes Dutzend echter Highlights aufbieten können. Die wirkliche Stärke dieser Band, vor allem aber das umwerfende Blues-Feeling, erschließt sich nämlich erst im Gesamtzusammenhang von "Danger: White Man Dancing". Hat man sich jedoch erst von der fantastischen Stimmung überrumpeln lassen, wird man dieses Album wahrscheinlich eh erst mal für eine ganze Weile auf Dauerrotation stellen. Inwiefern Blues Rock selbst den standhaften Hörer vereinnahmen kann, wird hier eindrucksvoll demonstriert.
Für die Statistik sei noch gesagt, dass Ian Gillan sich ebenfalls in zwei Stücken die Ehre gibt. Ein Grund mehr, sich diese brillante Platte ins Haus zu holen.
Anspieltipps: Over & Over, If This Ain't Blues, Hoochie Coochie Man, The Blues Just Got Sadder
- Redakteur:
- Björn Backes