HONING, SEBAS - From Middle To East
Mehr über Honing, Sebas
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Freia Music
- Release:
- 05.09.2014
- The Moon Decides (Turkey)
- Escape From Arabia (Turkey-India)
- Ode to the Sun (India)
- Ramayana (India-Indonesia)
- Perang Poepoetan (Indonesia)
- Ode To The Sun (Single Edit)
- The Big Wave (Single Edit)
- The Sea Life (Single Edit)
- Under The Moon (Single Edit)
Ein farbenfroher, halbstündiger Orient-Trip.
SEBAS HONING ist ein niederländischer Musiker, der sich wie viele Kollegen, die ihre Musik im Alleingang einspielen, "Multi-Instrumentalist" schimpfen lassen muss. Diese eierlegenden Wollmilchsäue haben seit dem Popularitätsschub von STEVEN WILSON nach wie vor Hochkonjunktur; die Ställe der progressiven Landwirtschaftsbetriebe sind voll von diesem Viehzeug. Meistens wird hier auch Qualitätsware produziert, bei deren Erwerb man sicher keinen Fehler macht, selten jedoch viel gewinnt.
Auch diese Scheibe von SEBAS HONING bietet zumindest anfangs sehr kurzweiligen Hörspaß, vor allem wenn man mit orientalischen Melodien etwas anfangen kann. Der Holländer entführt uns auf den ersten fünf Songs eine halbe Stunde lang auf eine Reise von der Türkei über Indien bis nach Indonesien und verwebt die jeweiligen musikkulturellen Hintergründe dieser Länder mit klassischem (Neo-)Progressive Rock. Besonders stark ist hierbei immer die Solo-Gitarre - kein Wunder, Sebas spielt nämlich auch in einer VAN HALEN-Tribut-Band. Doch seine Arbeit ist niemals auf Schnelligkeit ausgelegt. Sein Ansatz ähnelt dem eines Yossi Sassi (ORPAHNED LAND, zum Review von "Desert Butterflies") , es geht also eher um schönen Klang, klare Melodien, stehende und singende Töne. Und die Scheibe ist immer dann am besten, wenn Sebas diese Momente ausschweifend zelebriert, sprich bei den Instrumental-Passagen. Ganz wunderbar gebart sich hier 'Ramayana'. Als Sänger indes fällt Sebas etwas ab, auch wenn er sich bei 'Ode To The Sun' sehr bemüht, wie STEVEN WILSON zu klingen. Die Unterstützung durch seine Frau Petra (etwa bei 'The Moon Decides') ist also mehr als willkommen und ausbaufähig.
Die letzten vier Stücke sind Single-Edits von Stücken, die auf der früher im letzten Jahr (2014) veröffentlichten "Songs Of Seas And Oceans"-Scheibe. Warum diese Stücke hier nochmals verarbeitet werden, erschliesst sich mir nicht. Sie passen nicht wirklich ins Konzept und fallen qualitativ auch leicht ab. Es zeigt sich, dass die orientalische Note die besondere Würze in Sebas’ Musik ausmacht. Fällt diese weg, landen wir leider beim "progressiven" Standardbetrieb. Ich wäre gerne noch weiter in den Norden gereist, Philippinen, Japan, Korea... An solche Reisen erinnert man sich nämlich gerne.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker