HOLY MARTYR - Still At War
Mehr über Holy Martyr
- Genre:
- Heavy Metal / Epic Metal
- Label:
- Dragonheart / Audioglobe / SPV
- Release:
- 27.04.2007
- Legion's Oath (March Of The Legionaries)
- Vis Et Honor
- Ares Guide My Spear (Hellenic Warrior Spirit)
- Warmonger
- Hatred Is My Strength
- From The North Comes The War
- Hadding Garmsson (Son Of A King)
- Ave Atque Vale
Na also, es geht doch: Endlich mal eine wahrhaftige Metalband vom Stiefel, die sich nicht nur mit Drachenbooten beschäftigt, sondern mit der nicht gerade unbedeutenden Geschichte ihres eigenen Heimatlandes. Doch keine Sorge, die Wikinger-Themen sind auch vertreten. Aber zunächst behandeln HOLY MARTYR auf ihrem offiziellen Debütalbum "Still At War" mit 'Legion's Oath' die große Historie des Imperium Romanum. Stilecht vom Fahneneid in feinstem Latein eingeleitet, kredenzen uns die im Metal-Underground hoch angesehenen Italiener mit 'Vis Et Honor' eine echte Schlachthymne der gehobenen Klasse, deren "Ave, Ave Roma!"-Refrain sicher in die Annalen des italienischen und sonstigen wahren Metals eingehen dürfte, der dem durchschnittlichen KIT-Banger, Schwertbruder und Headbanger super reinlaufen sollte.
Im harten und doch epischen Stampfer 'Ares Guide My Spear' spiegelt sich dann die Vorliebe für hellenistische Themen wieder, und bei 'Hatred Is My Strength' präsentiert sich Frontmann Alex Mereu als sehr überzeugende Mischung aus Mark Shelton und Blaze Bailey. Das Gitarrenfeuerwerk, welches Ivano Spiga und Eros Melis hier abfackeln, ist auch aller Ehren wert, so dass dieses ausladende zehnminütige Stück epischer Schmiedekunst als echtes Glanzlicht durchgeht. Allgemein hört man neben den Namensgebern OMEN auch öfters mal MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL als Einflussgeber heraus. Nicht umsonst waren die Italiener auf den beiden Tributes zu Ehren dieser US-Epik-Legenden vertreten. Eine echter Hammer ist dann wieder das flotte und melodische 'From The North Comes The War', während 'Hadding Garmsson' auch ein paar doomige CANDLEMASS- und epische MANILLA ROAD-Zitate einwirft und mit schönen Chören und Akustikgitarren endet. Danach erinnert das wieder viel schnellere 'Ave Atque Vale' noch sehr positiv an einen Mix aus OMEN und RUNNING WILD, was das Album perfekt abrundet.
Ihr seht, wer auf die gute alte US-Schule steht, der wird bei HOLY MARTYR gut aufgehoben sein, wenn natürlich auch anzumerken ist, dass manche Melodiebögen und Hooks doch etwas europäischer klingen, als es manch Americamaniac unter den Wahrhaftigkeitsmetallern vielleicht gern hört, doch für mich fällt das nicht negativ ins Gewicht. HOLY MARTYR ist eine nicht zwingend innovative, aber sehr überzeugende Band mit ehrlichem, ungekünsteltem Metal, sympathischer Spontaneität und einem authentischen Charme, der selbst in der Underground-Szene nicht an der Tagesordnung ist. Solltet ihr haben, wenn ihr zur angesprochenen Zielgruppe gehört, denn in diesem Genre gehören HOLY MARTYR mit zur Spitze der Bands ohne Legendenstatus.
Anspieltipps: Vis Et Honor, Hatred Is My Strength, From The North Comes The War
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle