HOLYHELL - Holyhell
Mehr über HolyHell
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Magic Circle Films Intl. (Alive)
- Release:
- 26.06.2009
- Wings Of Light
- Prophecy
- Revelations
- Eclipse
- The Fall
- Angel Of Darkness
- Holy Water
- Mephisto
- Gates Of Hell
- Resurrection
- Last Vision
- Apocalypse
- Armageddon
<p>Gesangsorientierter und gut gemachter Metal mit gefälliger weiblicher Stimme am Mikro.</p>
Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum legte die US-amerikanische Formation HOLYHELL im Jahr 2009 das erste Werk auf Albumlänge vor. Mit über 70 Minuten Spielzeit kann dieses Scheibchen aufwarten. Den "Schützlingen" von Joey DeMaio (MANOWAR) und dessen Plattenlabel Magic Circle Music wurde im Vorfeld einiges an medialer Aufmerksamkeit zuteil - nicht zuletzt dank einiger geschickt platzierter Festivalauftritte.
Stilistisch bietet das Debütalbum von HOLYHELL melodischen, kommerziellen Heavy Metal mit neoklassischem Einschlag. Mit Power Metal - wie immer wieder in anderen Rezensionen zu lesen - hat die Musik der Band nur sehr wenig zu tun. Die Kompositionen sind bombastisch und orchestral angelegt, dabei aber eher gesangs- als gitarrenorientiert. Gegenüber vielen zerbrechlichen Pieps-Stimmchen graziler Frontdamen der Szene kann Sängerin Maria Breon aber mit einer ausdrucksstarken und ausgebildeten Stimme aufwarten.
Die spieltechnische Umsetzung der sehr versierten Musiker des Line-ups (Keyboarder Francisco Palomo studierte unter anderem Musikpädagogik und Theaterwissenschaften) ist prima. Die Keyboards sind in der Regel eher als schmückendes Beiwerk denn als dominant wahrzunehmen, wobei das Instrumental 'Mephisto' die virtuose Seite von Francisco Palomo offenbart. Positiv stechen vor allem die etwas härteren Stücke 'Holy Water' sowie 'Gates Of Hell' (hier gibt es auch Doublebass-Einsätze zu hören) hervor. Weitere Highlights folgen mit 'Angel Of Darkness', bei dem Maria Breon mit einer beeindruckenden Darbietung glänzen kann, sowie der schönen Ballade 'The Fall', die leidenschaftlich eingesungen wurde. Die neoklassisch tönenden Gitarrensoli werden eher sparsam platziert, können aber bei Stücken wie 'Prophecy' oder 'Eclipse' positive Akzente setzen. 'Eclipse' wurde übrigens von Joey DeMaio und David Rock Feinstein (FEINSTEIN, THE RODS) komponiert. Auffallend ist, dass Joey DeMaio bei fünf weiteren Stücken Credits erhält. Mit 'Resurrection' gibt es übrigens auch eine Coverversion eines Stücks von GODGORY zu hören.
Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Die tolle Leistung der gesanglich mit Charme agierenden Maria Breon am Mikrofon vermag nicht darüber hinwegzutäuschen, dass die Arrangements der Stücke vergleichsweise ähnlich ausfallen und aufgrund der wenigen Tempowechsel innerhalb der Nummern die Spannung beim Hören der 70-minütigen Scheibe streckenweise immer wieder beim Hörer abhandenkommt. Eine Straffung hätte der Scheibe auf jeden Fall gut zu Gesicht gestanden. Denn auch kompositorisch gibt es mit dem vergleichsweise lieblos arrangierten 'Revelation' mindestens einen Hänger zu verzeichnen, wobei weitere Stücke bei häufigem Hören nicht restlos überzeugen.
Unter dem Strich vergebe ich sieben (knappe!) Punkte für ein im Prinzip überwiegend gutklassiges Werk und hoffe, dass HOLYHELL auf dem nächsten Album etwas mehr an Heaviness und Abwechslung auffahren. Für die sehr transparente und gute Produktion, die im Haus Wahnfried entstand, war übrigens Joey DeMaio verantwortlich. Melodic-Metal-Fans sollten ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Wings Of Light, The Fall, Angel Of Darkness, Holy Water, Gates Of Hell
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Martin Loga