HOLOPAINEN, TUOMAS - The Life And Times Of Scrooge
Mehr über Holopainen, Tuomas
- Genre:
- Soundtrack / Klassik
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 11.04.2014
- Glasgow 1877
- Into the West
- Duel & Cloudscapes
- Dreamtime
- Cold Heart Of The Klondike
- The Last Sled
- Goodbye, Papa
- To Be Rich
- A Lifetime Of Adventure
- Go Slowly Now, Sands Of Time
Orchestrales Solo des NIGHTWISH-Keyboarders.
Bei Leuten, die mit dem Schaffen NIGHTWISHs nichts anfangen können, dürfte die Ankündigung, dass Hauptkomponist und Keyboarder Tuomas Holopainen ein orchestrales Soloalbum plant, für Stöhnen gesorgt haben, während der Hinweis, dass es sich um ein Konzeptalbum über das Leben von Onkel Dagobert Duck (ernsthaft?? - TK) handelt, eher Erheiterung zur Folge gehabt haben dürfte. Doch wenn man sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, stellt man fest, dass Scrooge McDuck, so der deutlich weniger albern klingende englische Name des reichsten Erpels der Welt, eine äußerst schillernde Persönlichkeit ist, die wesentlich mehr Facetten und auch Schattenseiten aufweist, als man von Disney-Comics in der jüngeren Zeit gewohnt ist. Dessen fiktive Biographie, von Don Rosa in einer preisgekrönten Graphic Novel erzählt, bildet nun den Hintergrund für Holopainens Kompositionen, die orchestral, mit minimalem Elektronik- und noch niedrigerem Gitarreneinsatz daherkommen.
Bei der Orchestrierung war dem Finnen einmal mehr Pip Williams behilflich, der bereits bei den letzten drei NIGHTWISH-Alben dafür sorgte, dass die Klassik- und Filmmusik-Elemente deutlich professioneller und anspruchsvoller klangen, als bei den meisten anderen Versuchen, Klassik und Metal zu kombinieren. Und so verwundert es dann auch nicht, dass "The Life And Times Of Scrooge" starke Ähnlichkeit mit den Orchesterteilen der letzten Alben von Tuomas' Hauptband hat. Keltische Folklore, Banjo, Mundharmonika und Elemente aus Western-Soundtracks mischen sich ins Klangbild, passend zur schottischen Herkunft des Titelhelden und dessen Abenteuern in der neuen Welt. Hier und da dürfen ein paar Sänger, von denen SONATA ARCTICAs Tony Kakko sicher der bekannteste ist, ihre Stimmen erheben, was aber nicht immer zur Verbesserung der Kompositionen beiträgt. Insbesondere in Liedern wie 'The Last Sled' wirkt der Gesang eher störend, zumal die Texte und Gesangslinien nicht immer harmonieren wollen.
Abgesehen davon ist das Album aber ein gelungener Zeitvertreib für Freunde von Filmsoundtracks und keltisch-kitschiger Popmusik wie ENYA geworden, und beweist einmal mehr, dass Herr Holopainen ein hervorragender Komponist ist und sich zudem mit einem äußerst begnadeten Orchester-Arrangeur zusammengetan hat. Das Artwork von Comiczeichner Don Rosa und eine rein instrumentale Version in der limitierten Auflage runden ein Album ab, das zwar nichts mit Metal zu tun hat, aber sicher den einen oder anderen Fan von NIGHTWISH über die Wartezeit auf das nächste Album hinwegtrösten kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst