HOLLER - Reborn
Mehr über Holler
- Genre:
- AOR
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 22.03.2024
- Do You Believe
- I Don't Want
- Music Is The One
- Into Me Forever
- Those Eyes
- Fallilng Apart
- Wrong Words
- Dont't Walk Away
- Invisible Man
- How Long
- Without You
- Within Me
- Yulia
Interessante New-York-AOR-Stories vom ehemaligen ELDRITCH-Sänger.
Terence Holler war 31 Jahre lang der Sänger der von ihm mitbegründeten italienischen Power-/Progressive-Metaller ELDRITCH. Nachdem er die Band 2022 verlassen hat, ist er unter seinem Nachnamen HOLLER wieder aktiv. Ich habe mich gefreut, dass die charismatische Stimme von Terence der Szene nicht verloren gegangen ist.
Wenn man bedenkt, welche stilistischen Haken ELDRITCH im Laufe der Jahre geschlagen hat, von Progmetal à la DREAM THEATER bis zu düsterem und thrashigem Material, fällt es tatsächlich schwer, sich an die pop-rockige musikalische Ausrichtung von HOLLER zu gewöhnen. Löst man sich aber von der Erwartungshaltung, bieten die dreizehn Songs von "Reborn" eine Menge feine Musik, die allerdings nur bedingt etwas mit Metal zu tun hat, sondern in den 70er und 80er Jahren das Radio erobert hätte, wie es Acts wie TOTO, JOURNEY oder BOSTON es getan haben; außerdem sind in den ruhigen Stücken durchaus Einflüsse von Singer/Songwritern wie BILLY JOEL oder ELTON JOHN zu erkennen (nachzuhören z.B. in dem herrlich-emotionalen Stück ‘Dont Walk Away').
Aber zunächst geht's mit dem Opener 'Do You Believe' los, der klingt, als hätte PETER GABRIEL einen AOR-Song aufgenommen. Ungewöhnlich, aber gut. Mit 'I Don't Want' geht es mit einem sonnigen, schönen Melodic-Rock-Song weiter, bevor 'Music Is The One' klar macht, dass für Terence Holler keine Frau vor der Musik kommt. Apropos Musik: die stammt auf dem Album überwiegend von Denis Chimenti, der bei HOLLER für die Gitarre zuständig ist; ergänzt wird die Band von Matteo Chimenti, der sich für die Keyboards verantwortlich zeigt und von Leonardo Peruzzi und Alex Gasperini am Bass beziehungsweise Schlagzeug. Die Texte stammen hingegen alle aus der Feder des Sängers, der übrigens in Brooklyn geboren wurde. Mit 'Falling Apart' wird es funky, der Track erinnert an Disco-Bands wie CHIC. Mit der traumhaften Ballade 'Yulia' endet ein fast einstündiges Album nach dreizehn Songs.
"Reborn" ist ein wunderschönes, gefühlvolles Werk, dass aber, es sei hier nochmals erwähnt, nur am Rande etwas mit Hardrock oder Metal zu tun hat. Aber es muss ja nicht immer nur auf Teufel komm raus ballern. Als Anspieltipps seien zusätzlich zu den oben genannten Stücken noch das dramatische 'Wrong Words' und das schöne, pop-rockige 'Into Me Forever' sowie das ganz feine balladesk-soulige 'Those Eyes' genannt.
Ein starkes Album, das mich aufgrund der Assoziationen, die Terence Hollers Stimme in mir in Bezug auf die Musik als langjährigem ELDRITCH-Fan auslöst, erst hat fremdeln lassen, aber dann mit seiner wundervollen Musik sehr positiv überrascht hat.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Maik Englich