HINDOSLEM - The Haste, The Calm And The Glorious Days
Mehr über Hindoslem
- Genre:
- Rock, Poprock, Metalcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pate Records / Edel
- Release:
- 19.07.2010
- The Haste
- Dogma
- Error in Progress
- Satanophobia
- Backdrift
- The Calm
- The Zone
- A Call
- Lovesick
- Riverside
- The Glorious Days
- The World Is Yours
- Kid From The Dark Side
- Transmission Failed
- Pirato
Wo Vielfalt in Beliebigkeit umschlägt.
Einen pompösen Namen hat die österreichische Band HINDOSLEM ihrem dritten Studioalbum gegeben, der zugleich das besondere Konzept dieser Scheibe beschreibt. "The Haste, The Calm And The Glorious Days", so heißen die drei kurzen, orchestralen Instrumentalstücke, die das Album in stilistisch sehr verschiedene Drittel teilen.
'The Haste' leitet einen Block mit gehobenem Metalcore ein, der zwar den typisch abgehackt-aggressiven Sound und Brüllgesang bietet, sich zugleich aber mit interessanten Gitarrenparts, cleanem Hintergrundgesang und sogar einem kleinen Schlagzeugsolo ('Dogma') aus der Masse erhebt. Einen sehr überraschenden Bruch liefert der Block 'The Clean' mit seinem variablen Poprock. Hier fährt die Gruppe verzerrte Sounds, A-Cappella-Passagen, einen sehr britischen Technopop ('Lovesick'), ein schickes Gitarrensolo ('The Zone') und - oh Schreck! - eine Liedermacherklampfe ('Riverside') auf. Die 'Glorious Days' schließlich rühren das alles und noch viel mehr zusammen. So klingt gleich 'The World Is Yours' wie ein Hybrid aus 'Lovesick' und einem Vertreter des ersten Blocks, und bei 'Pirato' mischt am Ende auch noch das Orchester mit.
"The Haste, The Calm And The Glorious Days" ist meistens etwas melodiearm. Und die Frage stellt sich, wen HINDOSLEM damit erreichen wollen. Wie viele Musikfreunde mag es geben, die auf so unterschiedliche, ja gegensätzliche Dinge wie Orchestermusik und Elektronik, Coregebrüll und Poprock stehen und sich das alles auf einer einzigen CD geben wollen? Als Pluspunkte muss man der Gruppe auf jeden Fall den Mut zu diesem ungewöhnlichen Konzept, die sehr gute, plastische Produktion und einen entschlossenen, genauen, wenn auch nicht allzu virtuosen, Vortrag anrechnen.
Anspieltipps: The Haste: Dogma, The Calm: Lovesick, The Glorious Days: Pirato
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser