HINDER - When The Smoke Clears
Mehr über Hinder
- Genre:
- Alternative / Modern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- The End Records (Soulfood)
- Release:
- 08.05.2015
- Rather Hate Than Hurt
- Hit The Ground
- Wasted Life
- If Only For Tonight
- Intoxicated
- Dead To Me
- Foolish Eyes
- Nothing Left To Lose
- Letting Me Go
- I Need Another Drink
Radiokompatibler Modern Rock.
Ein typisch amerikanisches Phänomen. In den USA sind HINDER eine Multi-Platin-Band, während hierzulande nur wenige das Quintett aus Oklahoma City überhaupt nur kennen dürften. Mit ihrem modernen US-Rock und Hits wie 'Lips Of An Angel' und 'Better Than Me' gehört die Band in Übersee zu den Schwergewichten in der Liga von NICKELBACK oder THREE DOORS DOWN. Dieser Tage erscheint mit "When The Smoke Clears" bereits das fünfte Werk, für das HINDER im Vorfeld mit Marshal Dutton den nicht ganz unwichtigen Gesangsposten neu besetzen musste. Ein Wechsel, der ohne größere Geräuschkulisse vonstatten gehen dürfte, denn der neue Mann erledigt seine Aufgabe bravourös und passt gesanglich perfekt.
HINDER hat einen genauen musikalischen Plan und folgt einer klar strukturierten Formel. Mal setzten die Jungs auf Akustikgitarren, mal auf das Keyboard oder auch mal auf kraftvolle Klampfen als Führungselement, doch im Prinzip bleiben die Amis ihrer Songwritingschablone treu und es wirkt fast so, als hätten sie zehn Mal den gleichen Song geschrieben. Die einzelnen Songs können durchaus überzeugen und sind höchst lässig und professionell vorgetragen, als Gesamtkunstwerk fehlt es dem Album hingegen an Substanz – was auch die mit nur knapp 35 Minuten recht magere Spielzeit unterstreicht. Das können wir jedoch gut verkraften, steht bei HINDER doch der einzelne Song im Vordergrund, nicht mehr das Album an sich. In dieser Hinsicht hat die Band vieles richtig gemacht und sicherlich auch wieder den einen oder anderen Top-Ten-Singlehit mit an Bord.
Die fünfköpfige Gruppe rockt sich teils gemütlich bei einem Glas Rotwein ('Foolish Eyes', 'Rather Hate Than Hurt') oder aber auch mal breitbeinig mit dicker Hose ('Intoxicated', 'Nothing Left To Lose') durch die zehn Songs, ohne dabei die richtige Dosierung in Sachen Härte aus den Augen zu verlieren. Vor allem der BON-JOVI-Rocker und verkappte Titelsong 'Hit The Ground', das ruhigere 'If Only For Tonight' sowie der griffige Rocker 'Dead To Me' sollten im US-Radio für Furore sorgen. Der Sound funktioniert sowohl im Auto, auf der Arbeit, unter dem Kopfhörer oder beim Kochen in der Küche – nie zu aufdringlich, stattdessen besteht höchster Mitsingalarm. Nur in den wenigen mir zu relaxten und allzu flachen Momenten ('Wasted Life', 'Letting Me Go') ist der Vortrag etwas zu gefällig - zu viel Hausfrau, zu wenig Rock.
Mir persönlich gefallen die Jungs eben dann am besten, wenn sie etwas schwerer zu Werke gehen und dicke NICKELBACK- oder auch ALTER-BRIDGE-Geschütze auffahren, in denen sie mal die Klampfen von der Leine lassen, die in jenen Momenten durchaus zu braten wissen. Alles in allem ein unaufgeregtes, modernes Rockalbum mit schönen Melodien und Ohrwurmrefrains, das sich Genreliebhaber auch hierzulande nicht entgehen lassen sollten. Zumindest anchecken ist Pflicht.
Anspieltipps: Intoxicated, Hit The Ground, Dead To Me
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach