HEYOKA'S MIRROR - Loss Of Contact With Reality (EP)
Mehr über Heyoka's Mirror
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Release:
- 04.12.2017
- Face Of Void
- Time Manager
- Chronovisor
Starke Achterbahnfahrt der Gefühle
"Loss Of Contact With Reality" ist das erste musikalische Lebenszeichen der kanadischen Progressive-Metal-Truppe HEYOKA'S MIRROR. Die EP enthält insgesamt drei Songs, alle mit Überlänge; die Gesamtspielzeit ist mir knapp 30 Minuten auch absolut OK. Ein Heyoka ist übrigens ein Wesen aus der indianischen Mythologie, meist gleichzusetzen mit einem Narren oder Clown, der den Menschen um sich herum gerne einen Spiegel vorhält. Zugleich ist er Spieler, Schamane und Lebenslehrer und lehrt den Fluss des Seins.
Die Musik von HEYOKA'S MIRROR ist sehr vielseitig und abwechslungsreich, das wird gleich beim Opener 'Face Of Void' klar. Die Jungs verstehen es, alle möglichen Emotionen in ein einziges Lied zu packen und klingen dabei auch noch richtig eigenständig. Einen großen Anteil daran trägt Sänger Andrew Balboa, der gleichzeitig noch Gitarre und Keyboard spielt. Von normalem Gesang über aggressiv-psychopathisch klingende Vocals bis hin zu Growls haut er einfach mal die volle Palette raus. Alles in einem Song wohlgemerkt.
Es macht richtig Spaß, die EP zu hören, denn bereits nach dem ersten Song ist klar, dass hier alles passieren kann. Jeder Track gleicht einer Achterbahnfahrt der Gefühle, in dem es wie beim Gesang auch sonst die volle Bandbreite an Emotionen zu erleben gibt. Langsame Passagen, Gitarren- und Keyboardsoli, schnelle Parts, aggressive Knüppeleinlagen - noch Fragen? Interessanterweise klingt das auch nicht nach Patchwork, sondern passt richtig gut zusammen. Mir gefallen vor allem die härteren Parts richtig gut, denn sowas bekommt man von den meisten Prog-Bands nur recht selten zu hören.
Ja, diese Band sollte man sich merken. Das erste Lebenszeichen von HEYOKA'S MIRROR ist gleich ein dickes Ausrufezeichen, das mit einem charismatischen Frontmann und durchweg starken und abwechslungsreichen Songs überzeugen kann. Aus vielen Musikstilen wird hier ein eigener kreiert, der schon über große Eigenständigkeit verfügt. Und das obwohl die Truppe noch sehr jung ist (die Gründung war 2015). Ich kann es kaum erwarten, ein ganzes Album mit solchen Tracks zu hören. Sollte HEYOKA'S MIRROR es schaffen, diesen Stil noch zu verfeinern, dann dürfen wir in den nächsten Jahren mit Großem rechnen. Jeder Prog-Fan, der auch härteren Klängen nicht gänzlich abgeneigt ist, sollte sich das Teil umgehend zulegen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner