HERETICS - Via Appia
Mehr über Heretics
- Genre:
- Death Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenveröffentlichung
- Release:
- 27.09.2019
- Anything And Everything
- Self-Preservation
- In The Name Of Stupidity
- Via Appia
- The Scourge
- Talent For Violence
- With Thoughts As Weapons
- From Grief To Hatred
- From Hatred To Death
Ordentlicher Death Metal Einstand aus Paderborn - mit Luft nach oben.
Von den HERETICS aus Paderborn habe ich noch nie gehört. Sie stehen aber auf Death Metal und fahren die "Via Appia" entlang, um uns ordentlich einzuheizen. Schon das Artwork gefällt und führt uns direkt zum Kolosseum. Lorenzo van Mourik hat hier als Künstler ganze Arbeit geleistet. Auch das Booklet ist schön aufgemacht, für eine Eigenproduktion schaut alles mächtig professionell aus. Und so klingt die Scheibe dann letztlich auch, Tim Lobner hat einen erstklassigen Mix hinbekommen. Die einzige echte Katastrophe ist das Foto. Leute, das geht gar nicht und steckt euch in eine Schublade mit FIVE FINGER DEATH PUNCH, mit denen ihr musikalisch ja gar nichts gemein habt.
Nach einem kurzen Info geht es gleich richtig los.'Self-Preservation' bietet Midtempo-Death-Metal zwischen Schweden, ASPHYX und BOLT THROWER. Dabei überzeugen mich die feinen Gitarrenleads und die sehr stimmige Produktion. Der Gesang von Fabian Marx ist mir dagegen oft ein Stückchen zu tief angesiedelt, zu guttural. Das ist aber sicher Geschmackssache und soll den Death-Metal-Afficionado nicht vom Antesten abbringen. Leichte Einflüsse von modernerem Melo-Death können mich nicht überzeugen, stören das Gesamtbild aber nicht nachhaltig. Die höheren Keifgesänge stehen der Band dagegen gut zu Gesicht. Der schwarzmetallische Gesang ist ein gutes Gegengewicht zur klar todesmetallischen Basis und könnte auf Nachfolge-Scheiben noch mehr Raum gewinnen. Gangshouts ('Via Appia') lockern das Bild auch auf. Der ultratiefe und wenig real klingende Gesang ist dagegen bei längerem Hören immer deutlicher als Makel zu identifizieren. Schade eigentlich.
Am Schluss bleiben etliche gute Ansätze - aber leider keine wirklich überzeugende Scheibe. Man merkt, dass hier noch Luft nach oben ist. Einige Vorschläge von mir: Setzt auf natürliche tiefe Growls, baut mehr hohe Screams ein, haut die Melo-Death-Elemente komplett raus, aber behaltet den Wahnsinn bei, der in manchen Songs zu hören ist. Dann könnte das ziemlich cool werden.
Anspieltipps: In The Name Of Stupidity, Via Appia.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer