HERE LIES MAN - You Will Know Nothing
Mehr über Here Lies Man
- Genre:
- Classic Rock / Retro / Psychedelic
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Riding Easy
- Release:
- 15.06.2018
- Animal Noises
- Summon Fire
- Blindness
- Voices At The Window
- That Much Closer To Nothing
- Fighting
- You Ought To Know
- Memory Games
- Floating On Water
- Taking The Blame
- Hell (Wooly Tail)
Feiner Jam Rock mit vielen ungewöhnlichen Wendungen
Auch auf ihrem zweiten Album orientieren sich die Musiker von HERE LIES MAN an psychedelisch angehauchtem Retro-Stoff, der bisweilen sehr schräge Züge annimmt, das Feeling der frühen 70er aber wunderbar einfängt und dabei auch noch ein paar feine Grooves aus dem Ärmel schüttelt.
"You Will Know Nothing" mag zwar eines der hässlichsten Artworks der jüngeren Musikgeschichte mitbringen, darf deshalb aber definitiv nicht abgestraft bzw. ignoriert werden, denn die einstigen ANTIBALAS-Kollegen Marcos Garcia und Geoff Mann haben auch diesmal ein feines Cocktail aus typischen 70s-Rock-Geschichten, progressiven Classic-Rock-Elementen und experimentellem Psychdedelic-Stoff zusammengestellt, das zwar nicht immer mit der besten Orientierung aufwartet, umgekehrt aber mit einer Liebe zum Detail ausgestattet ist, die selbst in diesem Genre beispielhaft ist. Die zahlreichen Jams sind genauso beeindruckend wie der authentische Gitarrensound, ebenso die coolen Effekte und die außergewöhnliche, wenn auch manchmal gewöhnungsbedürftige Vocal-Performance.
Trotzdem: Es dauert irgendwie eine ganze Weile, bis sich "You Will Know Nothing" öffnet, weil HERE LIES MAN die experimentelle Haltung nicht aufgeben mag und gerade die etwas angeproggten Nummern Wege beschreiten, denen man als Freund konventioneller Strukturen nicht sofort folgen kann. Die Platte lebt von ihren zahlreichen spontanen Wendungen und entwickelt irgendwann die Ausstrahlung einer kurzerhand ins Leben gerufenen Session, bei der keine konkrete Zielvorgabe ausgegeben wurde, und generiert dabei ein Feeling, das regelrecht anziehend ist. Und dabei sind die Songs noch nicht einmal auf eine Art und Weise speziell, dass man in helle Aufregung versetzt würde - oftmals ist es eben einfach nur die Präsentation der Darbietung, die den Stein ins Rollen bringt. Und sobald er einmal ins Rollen gekommen ist, kommt man hin und wieder auch ins Schwärmen.
"You Will Know Nothing" entwickelt mit der Zeit eine sehr angenehme Anziehungskraft, hat zwar auch ein paar Tücken und ist nicht durchgängig euphorisierend, aber ausreichend stark, um der Jam-Rock-Gemeine empfohlen zu werden.
Anspieltipps: Voices At The Window, You Ought To Know
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes