HENSLEY, KEN - Blood On The Highway
Mehr über Hensley, Ken
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Politur / H'Art Music
- Release:
- 25.05.2007
- (This Is) Just The Beginning
- We're On Our Way
- Blood On The Highway
- You've Got It
- Doom (Scene 1)
- It Won't Last
- Think Twice
- Doom (Scene 2)
- There Comes A Time
- Okay (This House Is Down)
- What You Gonna Do
- Postscript
- I Did It All
- The Last Dance
Ken Hensley groß vorzustellen, hieße Eulen nach Athen zu tragen, denn der einstige Keyboarder, Gitarrist und Sänger der 70er-Legende URIAH HEEP hat mit seinem Songwriting-Talent zu etlichen großen Perlen der Rockgeschichte beigetragen. Auf den Solopfaden, die er seit über 25 Jahren bewandert, konnte er zwar nicht mehr ganz an diese Erfolge anknüpfen, doch er ist noch immer ein weithin respektierter Rockmusiker, der auch heute noch Songs schreiben kann. Genau das beweist er auf seiner neuen Scheibe, die auf den Namen "Blood On The Highway" hört und sich in erster Linie eben diesem gediegenen, eingängigen und doch irgendwie fesselnden Hardrock widmet, für den Hensley und URIAH HEEP bekannt waren und sind, zumindest über weite Strecken.
Flüssige Gitarren, entspanntes Drumming und melodische, leicht spacige Keyboards im Hintergrund beim Opener 'This Is Just The Beginning' oder ein ordentlicher Schuss Irish Folk und Southern Blues beim dynamischen Rocker 'We're On Our Way'. Dazu eine Armada von Sängern, die auf die Namen Jørn Lande, John Lawton, Eve Gallagher, Glenn Hughes und - natürlich - Ken Hensley hören, machen diesen Trip durch die Rockgeschichte zu etwas Besonderem. "Blood On The Highway" ist nämlich ein Konzeptalbum, das die Geschichte der Siebziger aus der autobiographischen Sicht des Rockmusikers Ken Hensley erzählt und dabei eine ganze Menge Emotionen einbringt, die ich so intensiv nicht unbedingt erwartet hätte. Gerade der halb balladeske Titelsong mit seinem groovenden Tiefgang und den einfühlsamen Vocals von Jørn Lande ist ein echter Killer geworden. Es gibt spacige Unbeschwertheit, die sich mit düsterer Dynamik abwechselt, wie dies bei 'You've Got It' sehr gelungen zelebriert wird. Es gibt geheimnisvollere, atmosphärische Titel wie 'It Won't Last', das John Lawton ziemlich eindringlich singt, und es gibt soulige Rocker wie 'Think Twice', das die gute Eve Gallagher sehr voluminös intoniert.
Auf der Schattenseite ist zu vermelden, dass produktionstechnisch nicht immer die nötige Schärfe und etwas wenig Biss gegeben sind, und dass auch einige Tracks ein wenig zahm bis zahnlos ('Now Is The Time') aus den Boxen plätschern. Gerade gegen Ende ginge der Scheibe ein bisschen die Puste aus, wenn da nicht ganz zum Schluss noch das großartige acht minütige Epos 'The Last Dance' stünde, dessen symphonische Magie zusammen mit dem sehr starken Einstieg aus der aktuellen Ken-Hensley-Rockoper doch noch ein Werk macht, das für Anhänger von Melodic Rock, klassischem Hardrock und AOR eine sichere Anschaffung erbringt, die im emotionalen Bereich voll punktet und nur in Sachen Durchschlagskraft und zwingend rockender Power ihre dezenten Schwächen hat. Denkt an Stücke wie 'Rainbow Demon' oder 'Easy Livin', und ihr wisst, in welchem Bereich Ken Hensley heute noch zulegen müsste, um mit seiner Vergangenheit auf Augenhöhe zu stehen. Doch auch so ist "Blood On The Highway" - wie gesagt - eine wirklich schöne Scheibe.
Anspieltipps: This Is Just The Beginning, We're On Our Way, Blood On The Highway, You've Got It, The Last Dance
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle