HELLOWEEN - Chameleon (Re-Release)
Mehr über Helloween
- Genre:
- Rock
- Label:
- Noise (BMG)
- Release:
- 18.11.2016
- First Time
- When The Sinner
- I Don't Wanna Cry No More
- Crazy Cat
- Giants
- Windmill
- Revolution Now
- In The Night
- Music
- Step Out Of Hell
- I Believe
- Longing
Ein Wendepunkt der Kürbis-Historie.
Wie in der Rezension zu "Pink Bubbles Go Ape" bereits ausführlich dargelegt, wird auch das wohl umstrittenste HELLOWEEN-Werk, "Chameleon", nun von Noise Records als Doppel-Vinyl neu aufgelegt. Natürlich mit 180 Gramm schwerem Vinyl und Gatefold-Ummantelung.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich im Jahr 1993 die ersten Rezensionen zu "Chameleon" gelesen habe und leicht zusammengezuckt bin, ob der Beschreibungen. Bläser? Klavier? Hard Rock? Was soll das alles? Nun war "Pink Bubbles Go Ape" schon eine ziemliche Enttäuschung, aber das klang alles nicht sehr viel versprechend. Da gab es also nur eins: selbst ein Bild machen.
Tja, und so wurde "Chameleon" im CD-Verleih eingepackt, auf eine Kassette der Marke "TDK Chrome II 90" überspielt und dann ausgiebig getestet. Der Opener 'First Time' war dann auch gar nicht so schlimm, ein positiver Hardrocker mit Herrn Kiske am Mikro. Doch bereits das mit wenig dezenten Bläsern arrangierte 'When The Sinner' ließ mich ratlos zurück. Und zur Mitte des Albums, just als das komplett unnötige, extrem langweilige 'Windmill' lief, hatte ich aufgegeben. Klar, man hat das Werk noch ein paar Mal laufen lassen, weil einfach nicht wahr sein durfte, was nicht wahr sein konnte, aber das Ergebnis war dann doch immer gleich. Grenzenlose Enttäuschung.
Doch manchmal ist ja einfach die Zeit noch nicht reif. Hörer und Musik treffen zu einem Zeitpunkt aufeinander, wo sie nicht kompatibel sind. Als ich mit 14 Jahren das erste Mal RUSH hörte, fand ich auch das doof. Nun, das ist hier nicht der Fall. Gut, 'Windmill' nervt mich nicht mehr so wie anno 1993, aber ich habe auch keine plötzliche Erleuchtung, dass das "Chameleon" nicht nur farbenfroh und wandelbar, sondern auch wirklich fabulös ist. Ist es nicht.
In der Geschichte HELLOWEENs nimmt das Album aber dennoch einen besonderen Platz ein, ist es doch das letzte Werk mit Michael Kiske, der sich musikalisch - was sich hier auch deutlich offenbart - weit von seinen Weggefährten weg entwickelt hat. Es wurde Platz gemacht für Andi Deris und die Formkurve ging wieder aufwärts. Jäger und Sammler von HELLOWEEN-Alben können aus Komplettierungsgründen zugreifen, ansonsten ist aber ein Vorabtest von "Chameleon" mehr als ratsam, denn mit Kürbisköpfen hat das hier nur sehr wenig zu tun.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk