HELLANBACH - The Big H: The Hellanbach Anthology (Re-Release)
Mehr über Hellanbach
- Genre:
- NWOBHM / Hard Rock
- Label:
- Dissonance / Plastic Head
- Release:
- 22.02.2018
- Out To Get You
- Light Of The World
- Let's Get This Show On The Road (EP Version)
- Nobody's Fool
- All The Way (60 Min+ Version)
- All Systems Go
- Dancin'
- Times Are Getting Harder
- Look At Me
- All Systems Go (Full Scale Emergency) (Alternate Version)
- 11. Maybe Tomorrow
- Motivated By Desire
- Taken By Surprise
- Let's Get This Show On The Road (Alternate Version)
- Kick It Out
- All The Way (Alternate Version)
- Everybody Wants To Be A Cat
- Beaten To The Bone
- The Main Man
- Nobody’s Fool (Alternate Version)
- Bandit's Run
- S.P.G.C.
- Saturday Night's Alright For Fighting
- Panic State O.D.
- Daddy Dig Those Cats
- When All Is Said And Done
- Urban Paranoia
Umfangreiche Werkschau der "britischen VAN HALEN"
Auch wenn der Name dieser 1979 aus der Taufe gehobenen Formation nicht nur in eingeschworenen NWOBHM-Liebhaber-Kreisen bekannt ist, muss von einem Liebhaber-Thema gesprochen werden. Der Durchbruch ist HELLANBACH aus dem britischen Tyneside nämlich trotz der Tatsache, in der Heimat vorzugsweise als "britische Antwort auf VAN HALEN" gehandelt worden zu sein, verwehrt geblieben.
Dabei hatte es zu Beginn der Karriere verdammt gut für den Vierer ausgesehen, denn sowohl die 4-Track-EP "Out To Get You" (1980) als auch diverse Sampler-Beiträge und vor allem das erste, über Neat Records aufgelegte Langeisen "Now Hear This" wurden von den Fans auf den Inseln mehr als nur wohlwollend aufgenommen.
Während erstgenannter 4-Tracker wohl ausnahmslos im UK für Furore sorgte, binnen kurzer Zeit restlos vergriffen war und so in der Zwischenzeit zu einem gesuchten Sammlerstück avancieren konnte, wusste HELLANBACH mit dem ersten Longplayer auch in Zentraleuropa Fans auf sich aufmerksam zu machen. Der eingangs erwähnte Vergleich zur US-amerikanischen Rock-Ikone dürfte sich in erster Linie auf die zum Teil sprichwörtlich "halsbrecherischen" Solo-Läufe von Gitarrist Dave Patton beziehen, auch wenn Sänger Jimmy Brash in David Lee Roth einen seiner Meister gefunden hatte.
Nachzuhören ist der Einfluss der Herrschaften aus Übersee unter anderem in einer originellen wie lässigen Version des "Aristocats"-Stücks 'Everybody Wants To Be A Cat'. Die jazzige Atmosphäre des Originals wurde zwar beibehalten, durch lasziven Gesang und fast schon verqueren Gitarreneinsatz wird aber auch in diesem Fall das Frühwerk von VAN HALEN in Erinnerung gerufen.
Die USA, genauer, die Aussicht auf Erfolg in den Staaten, schien die Jungs seinerzeit offenbar generell motiviert zu haben, denn keine 12 Monate nach dem Erstling kredenzte man 1984 das zweite Album "The Big H". Das war weniger "britisch" ausgefallen, sondern hatte ausnahmslos Material zu bieten, das auf kommerzielle Verwertbarkeit ausgelegt war und im Radio in Übersee gespielt werden sollte. Erfolg wollte sich aber bis 1985 nicht einstellen, weshalb HELLANBACH auch mehr oder weniger sang- und klanglos aus der Szene verschwand und keiner der Musiker in späterer Folge durch weitere Aktivität aufgefallen war.
Fein, dass sich Dissonance Records nun erneut um HELLANBACH bemüht und diese - ursprünglich im Jahr 2002 bei Sanctuary Records veröffentlichte - Compilation erneut auflegt. In chronologischer Reihenfolge hat man dafür die Tracks aller erwähnten Studioalben des Quartetts auf zwei CDs in kompakter Form zusammengestellt und liefert einmal mehr ein absolut empfehlenswertes Exemplar britischer Musik-Geschichte für jeden Sammler. Die Suche nach den Originalen wird zwar auch dieser Doppel-Decker nicht ersetzen, in machen Haushalten wird man aber wohl auch mit dieser kostengünstigeren Lösung zufrieden sein. Die Familie dankt es!
- Redakteur:
- Walter Scheurer