HELL MILITIA - Last Station On The Road to Death
Mehr über Hell Militia
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season of Mist (Soulfood Music)
- Release:
- 18.06.2010
- Always The Same
- Born Without Light
- Unshakable Faith
- Et In Inferno Ego
- The Ultimate Deception
- Fili Diaboli
- Shoot Knife Strangle Beat & Crucify
- The Pig That Became A God
- Last Station On The Road To Death
Starkes Black/Doom-Projekt aus dem französischen Underground
Quasi als französische Black-Metal-Underground-All-Star-Combo gestartet, haben sich HELL MILITIA bereits zur Jahrtausendwende mit den quälenden Abgründen der finsteren Musik beschäftigt. Mitglieder von SECRETS OF THE MOON, ARKHON INFAUSTUS, ANTAEUS und TEMPLE OF BAAL sind hier zusammengekommen, um die roheste Fassung dieses Sounds zu interpretieren und der Szene mit einer doomigen Variante ganz im Stile von FORGOTTEN TOMB einen recht markanten Stempel aufzudrücken.
Entgegen aller Befürchtungen - schließlich sind Truppen wie ARKHON INFAUSTUS und TEMPLE OF BAAL in der Vergangenheit musikalisch nicht immer angenehm aufgefallen - gelingt es der Band jedoch schlagartig, ein echtes Statement zu platzieren und mit "Last Station On The Road To Death" eine Platte voranzuschieben, die trotz zahlreicher szenetypischer Inhalte speziell in den schleppenden Parts packende Momente bereithält. Und alleine das ist schon mehr, als man inzwischen erwarten darf.
In den Anfangszügen braucht das HELL MILITIA-Debüt jedoch zunächst ein kleines bisschen Geduld auf Seiten des geneigten Hörers. Gequält-misanthropisch anmutende Nummern wie 'Born Without Light' und 'Unshakable Faith' ermöglichen kaum Zugang und sträuben sich gegen jegliche Minimal-Hookline oder wenigstens einen griffigen Break bzw. Vergleichbares. Verzerrt und nihilistisch schreitet die Band stattdessen voran, lässt sich bei der teils recht einspurigen Fortsetzung der Riffs nicht aus der Ruhe bringen. Das ist konsequeent auf der einen, langfristig aber auch absolut hörenswert auf der anderen Seite, vorausgesetzt natürlich, man ist bereit, einiges an Zeit in dieses Album zu investieren. Doch die Geduld wird im Laufe des gut dreiviertelstündigen Werks immer häufiger belohnt. Mit unverhofft flotten Nummern wie 'Et Inferno Ego' und 'The Ultimate Deception' bedient man alsbald Fans des alten GORGOROTH-Sounds, während die stampfenden Doom-Riffs in 'The Ultimate Deception' und 'Fili Diaboli' trotz der verrohten Klangkulissse so majestätisch aus den Boxen schießen, dass man schneller als anfangs geglaubt den dezenten Kniefall probt. Zum Ende hin verfällt man dann wieder in die sarkastische Melancholie, die bereits den Anfang von "Last Station On The Road To Death" geprägt hat, hier aber noch eleganter ausgekostet wird. 'Shoot Knife Strangle Beat & Crucify' ist ein Klassiker des Funeral Dooms, und mit dem Titelsong in der Hinterhand haben die Franzosen noch eine Trumpfkarte für den Schluss gelassen, die alle Qualitäten bündelt und dem Ganzen die diabolische Krone aufsetzt.
Ergo: Gar nichts erwartet und massig bekommen - "Last Station On The Road To Death" ist eine richtige starke Black/Doom-Platte, deren fragwürdiger All-Star-Charakter am Ende makellos bestätigt wird!
Anspieltipps: Et Inferno Ego, The Ultimate Deception, Shoot Knife Strangle Beat & Crucify
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes