HELEL - A Sigil Burnt Deep Into The Flesh
Mehr über Helel
- Genre:
- Black Metal / Industrial Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Debemur Morti Productions / Twilight
- Release:
- 30.01.2009
- Mass Destruction / Mass Alienation
- A Sigil Burnt Deep Into The Flesh
- This Is HeL(e)L
- Cosmos Is Out Of Order
Wüste und doch eindrucksvolle Mixtur aus Industrial, Noise und Black Metal.
Ein babylonisch frankophones Stimmengewirr im kurzen Intro verrät bereits die Herkunft der französischen Höllenhunde von HELEL, die sich einer massiv industrialisierten Spielart des Black Metals verschrieben haben und ihren Bandnamen der hebräischen Mythologie entlehnt haben, wo Helel für Luzifer steht. Die knapp halbstündige EP wird von dem schnellen und eiskalten 'Mass Destruction - Mass Alienation' eingeläutet, dessen prägnante Stilelemente in mechanisch-sterilem Schlagwerk, kalten Synthesizern, elektronischen Loops, rasenden Gitarrenriffs und einer abgründig gurgelnden Stimme zu finden sind. Das THORNS-Debütalbum mag ebenso als Referenz dienen, wie die mittleren DØDHEIMSGARD.
Das folgende Titelstück gefällt mir noch ein Stück besser. Es ist teilweise getragener und insgesamt weitaus dramatischer inszeniert. Der Drive, den das Stück mit seinen finster-orchestralen Einspielungen und dem Nackenbrecher-Beat entwickelt, ist wahrlich aller Ehren wert und dürfte auch MINISTRY-Fans gut reinlaufen. Der Gesang, der eine Bandbreite vom vorgenannten Gurgeln bis hin zu FLEURETY- und Grishnackh-mäßigen, hysterischen Screams abdeckt, ist einigermaßen originell und spannend gehalten.
Insgesamt gefällt mir das sterile Geknüppel überraschend gut, wenn ich daran denke, dass ich bis vor nicht allzu langer Zeit noch sehr skeptisch gegenüber Industrial allgemein und dessen Einfluss auf den Black Metal war. MAYHEMs große Kriegserklärung hat dann zu einer Wende in meiner Einstellung geführt und heute komme ich mit derlei Klangexperimenten ganz gut klar. Lediglich das absolut konfuse Gehacke im Mittelteil von 'This Is HeL(e)L', das zu allem Überfluss auch noch an die unsäglichen THE BERZERKER erinnert, geht mir zu weit, und auch der Rausschmeißer hat seine nervenzerrenden Momente. Doch ansonsten ist bei HELEL wirklich alles im Lot, weshalb ich den anonymen Franzosen einen jedenfalls eindrucksvollen Einstand attestieren darf, der zwar noch nicht perfekt ist, aber auf jeden Fall einige Kinnladen runterklappen und etliche Nackenwirbel knacken lässt.
Anspieltipps: Mass Destruction, A Sigil...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle