HEDLEY - Never Too Late
Mehr über Hedley
- Genre:
- Modern Hard Rock
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 30.01.2009
- She's So Sorry
- 321
- Trip
- For The Nights Can't Remember
- Never Too Late
- Gunnin'
- On My Own
- Bones Shatter (Never Say Never)
- Old School
- Narcissist
- Hand Grenade
- Dying To Live Again
In Kanada bereits Überflieger, hierzulande nur... ja, was denn?
Die Geschichte der Mainstream-Rockmusik ist in wohl keinem Land mit so vielen großartigfen Bands belohnt worden wie in Kanada. Der Erfolg von NICKELBACK und den Kollegen von 3 DOORS DOWN hat das Interesse für die College- und Independent-Szene im Land des Ahornblattes um ein Vielfaches potenziert und es den viel versprechenden Newcomern eine Zeit lang richtig leicht gemacht. Inzwischen ist zwar ein wenig Ruhe eingekehrt, was aber nicht bedeutet, dass der Nachwuchs in Nordamerika sich ebenfalls eine kreative Pause gegönnt hat. Bestes, aktuelles Beispiel: HEDLEY. Dieses junge Quartett hat sich mit leichtfüßigen melodischen Hardrock-Songs spielerisch an der Spitze der landeseigenen Charts festgesetzt und die Tradition der genannten Bands damit erfolgreich aufrechterhalten. Vier Jahre nach dem Release des Debüts wollen HEDLEY mit ihrer neuen Platte "Never Too Late" jetzt auch hierzulande die Szene aufmischen. Der Mainstream dürfte es ihnen danken...
Denn, und das kann den Jungs ja eigentlich auch niemand übel nehmen, HEDLEY komponieren ganz klar nach eindeutig kommerziel ausgerichtetem Schema. Locker-flockige Melodien, prima Singalongs, eine halbwegs glatte Produktion und Refrains, mit denen sich auch die Pop-Hitlisten knacken lassen, sollten genügend Argumente liefern, um sich mal näher mit der Band auseinanderzusetzen. Schon in den ersten beiden Sücken werden die endgültig zu Softies mutierten Mannen von BON JOVI mit Leichtigkeit überflügelt, während man in der zweiten Hälfte stellenweise sogar soviel Pep investiert, dass sich Pop-Punker wie BLINK 182 zu Lebzeiten hätten warm anziehen müssen. Das ist wohl genau das, wofür der Begriff Easy Listening seinerzeit geprägt wurde!
Die andere Seite ist natürlich die, dass die Songs auf "Never Too Late" einfach zu schematisch arrangiert sind. Simple Strophen, gewöhnliche Bridges, durchweg melodische Gesänge und ein immerzu eingängiger Chorus - hier weiß man ganz schnell, was man hat, gleichzeitig aber auch, was fehlt. Denn was HEDLEY bis dato noch völlig abgeht, ist eine eigene Note und ein wenig Distanz zu Gruppen wie 3 DOORS DOWN und HAREM SCAREM. Die Hymnen sitzen problemlos, doch ihr Ursprung klingt beliebig und austauschbar - und diesen Umstand darf man trotz der vielen guten Songs auf diesem Zweitwerk nicht unterschätzen. Fakt bleibt, dass Fans der angesprochenen Bands diese Scheibe blind ordern können. Doch für den Durchbruch beim ungleich kritischeren europäischen Publikum muss noch eine Spur mehr Individualität her. Zuzutrauen ist dem Quartett eine entsprechende Entwicklung aber ohne jeden Zweifel!
Anspieltipps: She's So Sorry, Bones Shatter (Never Say Never), Hand Grenade
- Redakteur:
- Björn Backes