HEAVATAR - Opus II - The Annihilation
Mehr über Heavatar
- Genre:
- (Power) Metal
- ∅-Note:
- 9.25
- Label:
- EarMusic / Edel
- Release:
- 16.02.2018
- None Shall Sleep (Giacomo Puccini, Turandot - Nessun Dorma)
- Into Doom (Antonio Vivaldi, The Four Seasons – Summer "Storm"
- Purpose Of A Virgin Mind (Felix Mendelssohn Bartholdy, Concerto in E-Minor, Op. 64)
- Hijacked By Unicorns ( Frédéric Chopin, Prelude in C-Minor, Op. 28, No. 20)
- The Annihilation (Ludwig van Beethoven, 5. Symphony in C-Minor, Op. 67)
- Wake Up Now (Léon Boëllmann, Suite Gothique, Op. 25)
- A Broken Taboo (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- An Awakenig (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- Battle Against All Hope (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- A Look Inside (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- Metal Daze (Manowar Cover)
- The Look Inside (Orchestral Version)
Dem Debüt die Krone aufgesetzt
Ich hätte diese Rezension gern mit einer Liste jener Bands begonnen, die Schwermetall mit klassischer Musik verbinden, was nur leider den Rahmen dieses Artikels sprengen würde. Wir registrieren einfach, dass beide Richtungen unheimlich viele Parallelen aufweisen und wir uns unsere Musik kaum ohne die Klassik der letzten Jahrhunderte vorstellen könnten. Dass diese Symbiose tadellos funktioniert, man als weltoffener Heavy-Metal-Fan aber auch noch immer überrascht werden kann, zeigte uns schon "Opus I" von 2013. VAN CANTO-Musiker Stefan Schmidt scharrte mit Drum-Gott Jörg Michael und zwei weiteren Herrschaften Musiker um sich, die seine Vorstellung jener Arrangements perfekt umsetzen sollten und dies auch taten.
HEAVATAR hat mit dem Debüt "All My Kingdoms" ein grandioses Feuerwerk voller Gefühl, Emotionen auf der einen und Härte und Kraft auf der anderen Seite veröffentlicht. Die Vorfreude war groß, die Erwartungshaltung noch größer, als mit "The Annihilation" das Folgealbum von HEAVATAR angekündigt wurde. Wir legen die CD ein, setzen uns hin, schließen die Augen und lassen die Musik auf uns wirken.
Wir halten fest, dass Schmidt auch im zweiten HEAVATAR-Anlauf auf voller Länge überzeugt. Auch wenn sich der Grundtenor nicht sonderlich geändert hat, birgt "Opus II" immer noch genügend Aha-Momente, Überraschungseffekte und wunderbar dezente Spielereien mit, die "The Annihilation" so wertvoll machen. Der Herr ist einfach ein begnadeter Musiker und zeigt dies mit seiner Mannschaft bereits beim Eröffnungsfeuerwerk 'None Shall Sleep'. Herrlich, mit welcher Wucht, Präzision aber auch Liebe zum Detail hier aus allen Rohren gefeuert wird!
Zwar ist nach wie vor Power Metal der Nährboden, doch zahlreiche Elemente anderer Sparten peppen das Zweitwerk wunderbar auf. Das pfeilschnelle 'Into Doom', die Achterbahnfahrt des über alle Maßen famosen Titelstücks, das von Folklore eingebettete 'An Awakening' oder das 'A Look Inside'-Wahnsinnsfinale – hier gibt es einfach keinen Lehrlauf, das ist Metal auf allerhöchstem Niveau und das sind absolute Geheimtipps, die den Zuhörer aus dem Staunen, Headbangen, Träumen nicht mehr herausholen.
Als Goodies on top sorgen das mächtige MANOWAR-Cover zu 'Metal Daze' sowie einer wunderbaren Orchester-Version von 'A Look Inside' für die Kirschen auf dem eh schon erhabenen und vor Glanz und Gloria nur so triefendem Eisbecher anspruchsvoller, mitreißender und begeisternder Musik. Auch wenn ich persönlich nicht viel mit VAN CANTO anfangen kann, sorgt Stefan dennoch zum wiederholten Male für offene Münder und absolutes Staunen. "Opus II – The Annihilation" ist ein Album, das süchtig macht, zum absoluten 2018er Geheimtipp-Team gehören und von jedem registriert werden sollte, der sich nicht ganz von der Klassik im Schwermetall verabschiedet hat.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp