HAVOC UNIT - h.IV+ (Hoarse Industrial Viremia)
Mehr über Havoc Unit
- Genre:
- Industrial Metal
- Label:
- Vendlus Records
- I.esus
- When Snuff Is No Longer Enough
- Gen.eration Gen.ocide
- Viremia
- Kyrie Eleison
- Nihil
- Man vs. Flesh
- Ignoratio Elenchi
- Kill All Nations
- Kristallnacht
- Klan Korps
- Rape Scene Act I
HAVOC UNIT ist gewissermaßen das Nachfolgeprojekt der finnischen Düster-Metaller von ... AND OCEANS, die mit dem Release des Debütalbums "h.IV+" nun endgültig zu Grabe getragen wurde. Die Fans der innovativen Nordländer sollten jedoch nicht trauern, denn in der neuen Vereinigung schlummert gleichsam noch eine ganze Menge mehr Potenzial und Risikobereitschaft, so dass bereits besagtes Erstlingswerk einige durch und durch revolutionäre Züge beinhaltet.
Die neue Spielwiese der Finnen ist unterdessen der Industrial Metal in all seinen Ausprägungen. Wütet die Band zu Beginn noch mit brachialen NEUROSIS-meets-MINISTRY-Chaos-Riffs herum, steigert man sich später besonders in den schnelleren Stücken in das Vermächtnis von Herrn Jourgensen hinein und erzielt dabei mehr als nur respektable Ergebnisse. Nummern wie 'Gen.eration Gen.ocide' und 'Nihil' hätten mit entsprechender politischer Botschaft jedenfalls sicher auch auf dem letzten Album der Legende einen Ehrenplatz bekommen.
Wüste Brachial-Attacken sind aber nicht die einzigen Qualitäten der HAVOC UNIT; die Band beweist gerade in der zweiten Hälfte ein außerordentliches Gespür für atmosphärische Sounds und teils auch verträumte Passagen, in denen der Geist der offiziellen Vorgänger-Kapelle wiederbelebt wird. Kompositionen wie 'Kristallnacht' oder das vereinzelt melodische 'Ignoration Elenchi' lassen den alten ozeanischen Geist wiederaufleben und dürfen quasi als Überleitung zum Sound der neuen Band betrachtet werden. Nur eben mit dem Unterschied, dass die HAVOC UNIT ein ganzes Stück straighter zu Werke geht als die Band, die einst unter dem Namen ... AND OCEANS den Underground beackerte!
Störend ist lediglich dieses völlig sterile Feeling innerhalb der Songs. Hier wurde ordentlich getriggert und verzerrt, und wenn es ganz deftig kommt, wird man von der Flut an Synthies und Effektgeräten regelrecht gegen die Wand geblasen. Allerdings geht mit dieser instrumentalen und digitalen Vielfalt auch der Facettenreichtum von "h.IV+" einher. Die Band experimentiert grenzenlos, bleibt aber dennoch in einem gewissen Rahmen haften, der die Homogenität dieses Albums beschreibt. Das Ergebnis ist ein sehr weitläufiges, interessantes und über alle Maße spannendes Album, welches den Namen HAVOC UNIT alsbald auf der nordischen (Industrial-)Metal-Landkarte etablieren sollte. Gerade als Gegenströmung zum melodischen Overkill aus den Land der tausend Seen ist dieser Release nämlich eine sehr willkommene, erfrischende Abwechslung!
Anspieltipps: When Snuff Is No Longer Enough, Kill All Nations, Nihil
- Redakteur:
- Björn Backes