HATE GALLERY - Compassion Fatigue
Mehr über Hate Gallery
- Genre:
- Indie Rock
- Label:
- The Unit/Cargo
- Release:
- 29.10.2008
- The Idiots
- Truth About You
- Good Things Come To Those Who Hate
- New God
- Outsiders (Hit You Like A Rocket)
- Slave New World
- Exit Wound
- Have It Your Own Way
- Shedding Skin
- You Don't Know
- We're Not Receiving
Für anspruchsvolle Sounds fehlt die Intensität, für fetzigen Rock ist die Chose zu langatmig und belanglos.
Der vielversprechende Bandname hat mich sofort aufhorchen lassen, doch das Cover entpuppte sich schon beim ersten Anblick als Downer, denn heftigen Metal, den ich insgeheim erhofft hatte, verpackt wohl kaum eine Formation in ein solches Bildchen. Eine ausgeglichene Lage also, die mir im Nachhinein einmal mehr bewiesen hat, dass Namen in der Tat nur Schall und Rauch sind und das Auge zwar durchaus mitessen darf, allerdings keinesfalls auch zum Mithören bestimmt ist.
Hinter HATE GALLERY verbergen sich dann auch vier eher unauffällige, fast schüchtern wirkende Jungs, die einst in London die Formation ins Leben gerufen haben, nunmehr aber in Schweden residieren. Der erste Höreindruck genügt bereits, um feststellen zu können, dass die Burschen mit Metal, egal welche Art davon man auch erwarten würde, absolut nichts am Hut haben, womit die Äuglein dann aber doch ihre Daseinsberechtigung untermauert hätten, denn getäuscht haben sie mich ja nicht. Das Quartett hat uns einen auf den ersten Horch hin recht schicken Strauß an Melodien mitgebracht, der durch die Bank auch ganz gut ins Gehör geht, im Endeffekt allerdings eine ebenso kurze "Halbwertszeit" aufweist, wie ein nicht mehr ganz frischer Blumenstrauß.
Soll heißen, noch ehe man sich so richtig am kunterbunten Mix ergötzen könnte, ist die Angelegenheit auch schon wieder uninteressant, weil verwelkt. Das Quartett ist zwar durchaus bemüht, doch die Nummern plätschern allesamt an mir vorüber. Tiefgang scheint für HATE GALLERY generell ein Fremdwort zu sein und das können die Burschen auch durch nicht zu verleugnende Spielfreude und eine ganz dezente Rotz-Rock-Attitüde nicht kompensieren.
Dadurch erklärt sich wohl auch die Tatsache, dass selbst nach mehreren Durchläufen, mit wenigen Ausnahmen wie dem Opener 'The Idiots', oder dem schmissigen 'New God' kaum etwas dauerhaft in Erinnerung bleibt. Es wäre vermessen und auch grundfalsch diesen Jungs mangelnde Kompetenz an den Instrumenten zu unterstellen. Darüber hinaus bin ich auch der Meinung, dass die Burschen beim Songwriting an sich kaum allzu grobe Fehler begangen haben, das eigentliche Problem an diesem Album liegt für mich viel mehr darin, dass für anspruchsvolle Sounds auf "Compassion Fatigue" jedes Quäntchen an Intensität fehlt, während die Chose für fetzigen Rock wiederum viel zu langatmig und belanglos vorgetragen wird.
Anspieltipps: The Idiots, New God
- Redakteur:
- Walter Scheurer