HATCHERY - Forced To Fight
Mehr über Hatchery
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Release:
- 19.03.2010
- Genocide
- Little Brother
- Under One Flag
- We Are The Disease
- Forced To Fight
- Nothing
- Song 2.0
- Thrash Metal Union
- Tongues Of Decay
- Final Escape
HATCHERY laden zum zweiten Mal zu einer rasanten Achterbahnfahrt in die Thrashwelt der Achtziger.
Der Name HATCHERY dürfte vielen unter Euch bereits ein Begriff sein. Obwohl die Mannheimer mit "Forced To Fight" erst ihre zweite Scheibe in Eigenregie vorlegen, gehören sie ebenso wie beispielsweise HATRED zur neuen hoffnungsvollen Generation des deutschen Thrashundergrounds. Sie strecken ihre Fäuste gen Himmel, hissen die Metalflagge voller Inbrunst und tragen das Old-School-Thrashherz am rechten Fleck. Mehr Authentizität und Attitüde geht beim besten Willen nicht.
Natürlich hat das Quintett bei seinen Helden genau hingehört und dabei durchaus viel gelernt, so dass nicht selten Parallelen zu beispielweise SLAYER oder OVERKILL durchschimmern. Das ist nicht unbedingt negativ gemeint, denn HATCHERY verstehen es, diese Einflüsse gekonnt zu verpacken und mit viel Leidenschaft und Energie umzusetzen. Die Gitarristen Nils Nortmeyer und Matze Ruoff riffen sich wie Weltmeister durch die gesamten sechsunddreißig Minuten, da bleibt einem schon gelegentlich mal die Spucke weg. Und auch die typischen Thrashsoli passen und sind völlig im grünen Bereich. Insgesamt gehen die Mannheimer etwas abwechslungsreicher als auf ihrem Debütalbum "Birth Of A Bomb" von 2007 zu Werke, nehmen immer mal wieder geschickt den Fuß vom Gaspedal und grooven mächtig im Half-Time-Bereich durch die Gegend ('Song 2.0'). Das macht die Sache deutlich interessanter.
Reizpunkt der Scheibe ist Schreihals Zottel, der sich enorm kehlig und schrill durch die zehn Songs kämpft. Dabei klingt er wie ein gesanglicher Bastard aus Blitz von OVERKILL und Toto Bergmann von LIVING DEATH. Wer beide Sänger gerade vor dem geistigen Ohr schreien hört, dürfte erahnen, welch markantes Organ ihn bei HATCHERY erwartet. Zottel erledigt seine Arbeit durchaus gut, läuft jedoch auf Dauer Gefahr, anstrengend zu werden. Daran könnten sich viele Geister scheiden. In den Refrains probiert man es überwiegend mit Shouts, die zum Teil recht gut funktionieren ('Tongues Of Decay', 'Genocide'), gelegentlich aber auch etwas zu einfach gestrickt daherkommen ('Forced To Fight', 'Under One Flag'). Somit verpasst man es leider, ausreichend gebrüllte Hooks zu schreiben und damit für notwendige Höhepunkte zu sorgen, die das Album nachhaltig in der Gehörmuschel rotieren lassen würde.
Ich denke aber, die kuttentragende Thrash-Metal-Armee wird sich bereits formiert haben, um sich geschlossen das zweite Album der Mannheimer zuzulegen. Dagegen spricht auch nicht viel, zumal die Scheibe großartig produziert ist und mit einer tollen Aufmachung um die Ecke kommt. "Forced To Fight" kann ich bedenkenlos allen Thrashfans ans Herz legen und wünsche mir für das nächste Mal eigentlich nur noch ein bisschen mehr Abwechslung im Gesangsbereich und die letzte Konsequenz bei den Refrains. Gratulation, die Herren.
Anspieltipps: Nothing, Genocide
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Chris Staubach