HASHTRONAUT - No Return
Mehr über Hashtronaut
- Genre:
- Heavy Rock / Sludge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 22.03.2024
- Rip Wizard
- Cough It Up
- Carcinogen
- Dead Cloud
- Hex
- Lung Ruiner
- Dweller
- Marsquake
- Blast Off
Erfrischend unbeschwerter Sludge/Stoner-Cocktail
Frischen Wind kann die Sludge-Szene sicherlich immer berauchen, immerhin sind viele dienstältere Acts soundtechnisch inzwischen ein bisschen eingefahren und öffnen sich eher selten für neue Improvisationen oder eine gezielte Weiterentwicklung des gesamten Genres. Da ist es gut, dass HASHTRONAUT noch relativ neu bei der Sache ist und hier auch eine gewisse Bereitschaft zeigt, auf der einen Seite dreckige Riffs zu zelebrieren, auf der anderen Seite aber auch epische Melodien einzuschweißen, die spätestens mit dem Release der neuen Platte wieder ausgepackt werden dürfen.
"No Return" ist ein recht breit gefächerter Genre-Mix, der seine Wurzeln sicherlich im Stoner/Sludge-Bereich hat und auch mit den Ingredienzien des Doom vertraut ist, gerne aber auch noch Elemente aus dem psychedelischen Segment hinzufügt, um das Erlebnis zu intensivieren. Der Erfolg stellt sich dabei eigentlich umgehend ein, denn mit einem solch satten Einstieg, wie ihn die Truppe aus Denver hier feiert, wird man sicherlich den einen oder anderen potenziellen Interessenten direkt mal überrumpeln. Denn HASHTRONAUT komponiert sehr kompakt, legt deutlich größeren Wert auf Einprägsamkeit und kann mit im epischen Slow-Motion-Modus sofort einige Hörer gefangen nehmen. Die Hooklines in 'Rip Wizard' und 'Cough It Up' sind bemerkenswert, aber auch das eher depressiv anmutende 'Dweller' oder das relativ kurze 'Hex' hinterlassen bleibende Eindrücke und setzen sich tiefer fest, als man das anfangs vermuten würde.
Doch die Amis können auch anders, etwas aggressiver, eine Spur psychedelischer, manchmal auch verträumt, aber jederzeit fest entschlossen, die gelegentlich fast schon progressiven Einschübe nicht auf die Spitze zu treiben. Das recht räudige 'Marsquake' schafft hier einen astreinen Brückenschlag, aber auch im etwas längeren 'Carcinogen' kommen die Sludge-Wurzeln ein bisschen stärker zum Vorschein und werden mit ausladend arrangierten Melodien verknüpft - das macht richtig Freude.
Freude macht auch, dass HASHTRONAUT sehr unbeschwert bei der Sache ist und nicht zwingend irgendwelche Genre-Gepflogenheiten oder gar Klischees erfüllen muss (siehe BONGZILLA). Der Bandname lässt zwar gewisse Präferenzen erahnen, jedoch kaut die Band nicht darauf herum, sondern belässt es bei dem Wortspiel. "No Return" ist ein richtig guter Aufschlag und eine definitiv sehr empfehlenswerte Scheibe, mit der HASHTRONAUT sicherlich viele neue Freunde gewinnen wird. Zu gönnen wäre es den Jungs, gerade weil sie nicht an der bekannten Linie entlang komponieren!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes