HARVEST TRAIL, THE - Instinct
Mehr über Harvest Trail, The
- Genre:
- (Melodic) Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 05.03.2021
- Victims
- War
- Rampage
- Blood
- Genocide
- Strangeld
- Hunter
- Flesh
- Ear To Ear
Herrliches Old-School-Geballer
Das letzte THE HAUNTED-Album "Strength In Numbers" ist auch schon wieder fast vier Jahre alt und wirkliche Alternativen in dieser Richtung sind zumindest qualitativ rar gesät. Umso begeisterter dürfte man als Fan von kompromisslosem Melodic Death Metal mit einem Faible für thrashiges vom Debütalbum der australischen Band THE HARVEST TRAIL (cooler Bandname übrigens) sein.
Nix mit staubtrockenen Rock'n'Roll oder Boogie Woogie. Das neugegründete Trio aus Perth tritt das Gaspedal voll durch und liefert schon mit dem ersten Schuss Qualitätsware ab, wie man es sonst nur aus Skandinavien gewohnt ist. Dem traditionellen Rahmen entsprechend, gibt es statt Clean-Vocals lieber derbe Growls, Screams und vereinzelte Gang-Shouts. Alle Songs sind äußerst geschmackvoll arrangiert und atmen zu jeder Sekunde den Spirit von AT THE GATES oder Bands wie z.B. TERROR 2000. Das ist zwar auf der einen Seite sehr generisch und nicht wirklich orginell, auf der anderen Seite aber so herrlich aus der Zeit gefallen und tritt einen mit Anlauf direkt wieder in die 90er. Einfach mal in 'Rampage' oder 'Flesh' reinhören und die Augen schliessen. Wie die Faust aufs Auge passt auch das textliche Konzept von "Instinct", welches jeweils verschiedene True-Crime Geschichten aus Australien behandelt und dort abwechselnde Perspektiven einnimmt. Eine Besonderheit ist der Song 'Strangled', auf welchem sehr intensiv mit Black-Metal-Harmonien geflirtet wird und der dem Album zur richtigen Zeit eine gewisse Abwechselung verschafft.
Merkwürdigerweise haben sich THE HARVEST TRAIL ihre beste Songs für das Ende aufgehoben: Während 'Hunter' nochmal die Gitarenfraktion glänzen lässt, bietet 'Ear To Ear' nicht nur das ausgereifteste Songwriting der Platte, sondern sogar sowas wie einen kleinen Hit. Wären alle Songs auf diesem Niveau, dann würde ich mich tatsächlich noch zu einer höheren Bewertung hinreisen lassen. Aber auch so gehen echt starke 7,5 Punkte nach Perth.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal