HARVEST GULGALTHA - Altars Of Devotion
Mehr über Harvest Gulgaltha
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear War Now! Productions
- Release:
- 01.03.2017
- A Vision Unleashed
- Unholy Cipher
- Transcend The Wrathful
- Trance Of A Tormented Hymn
- Serpentine Path
- Necromantic Calling
- Ritual Of Traditional Sacrifice
- Blood Of Creation
Ordentlicher Death-Black-Bastard aus Arizona.
HARVEST GULGALTHA heißt eine Formation aus Phoenix, Arizona, die nach einigen Jahren mit "Altars Of Devotion" ein erstes Studioalbum auf den Markt bringt. In etwa 37 Minuten gibt es einen Bastard aus Death und Black Metal, der sich durchaus hören lassen kann.
Wer eine Scheibe bei Nuclear War Now! Productions auf den Markt bringt, will natürlich keinen schöngeistigen Wald-und-Wiesen-Black Metal spielen. Auch symphonische Klänge oder postrockende Ideen werdet ihr hier vergeblich suchen. Es gibt bösartig-gruftigen Black Metal, mal im getragen-doomigen Midtempo, sporadisch auch mit derber Raserei kombiniert.
Bis es richtig losgeht, vergeht allerdings fast eine ganze Minute. Bei der Spielzeit durchaus störend. Wenn 'A Vision Unleashed' beginnt, höre ich dann schon sehr walzend-dröhnende Sounds heraus - CELTIC FROST ("Monotheist") oder THE RUINS OF BEVERAST könnten bei den (namenlosen) Musikern gelaufen sein. Der stark halllastige Sound dürfte nicht jedermanns Sache sein, passt aber zur wirklich düsteren Atmosphäre; hier gibt es einen absoluten Abschied vom "schönen" Black Metal. Sowohl in den Vocals als auch im Bereich der Rhythm Section finden sich deutliche Death-Metal-Anklänge. Alleine aufgrund der Atmosphäre (und wohl auch der fragwürdig-okkulten Ideologie) haben wir es allerdings definitiv mit Black Metal zu tun. Auch im Doom bedient man sich, und es brettert herrlich archaisch aus den Boxen.
Mit 'Unholy Cipher' folgt dann eine Nummer, die durchaus Songstrukturen aufweist (vieles ist ja sonst eher eine Lärm-Collage). Der anstrengende Gitarrensound und das eigenwillige Drumming prägen diese harte Nummer, die mich auch an die kürzlich hier besprochenen Bayern von SEKTOR erinnert. Phasenweise gibt es hier auch etwas Raserei, aber wirklich genial wird die Band in den doomigen Momenten.
Auch 'Transcend The Wrathful' bleibt in der Düsternis hängen und erinnert mich etwas an die Polen von CULTES DES GHOULES.
'Trance Of A Tormented Hymn' ist alles, nur keine Stadionhymne, aber am ehesten noch ein klassischer Song, zumindest verglichen mit den vorherigen Nummern. Ein leicht schwächerer Track. 'Serpentine Path' macht da mehr richtig und wird vor allem wieder langsamer. Ich hoffe, der Band wird bewusst, wie stark ist, wenn sie ihren Black Metal so richtig doomig zelebriert. 'Necromantic Calling' zeigt gleich wieder, dass man nicht zu mainstreamig klingen möchte. Der gesamte Sound wird gefühlt noch derber als davor. Und das passt, das sitzt. Die Band weiß, was sie kann, und sie macht es gut. Beim anschließenden 'Ritual Of Traditional Sacrifice' muss ich sogar an Bands wie BLASPHEMY denken. Übler Kram. Und geil!
Zu Ende geht es mit dem Longtrack 'Blood Of Creation', der als einziger Song die 6-Minuten-Marke knackt. Die Nummer ist nicht wirklich epischer als die vorherigen Tracks, da alle besagtes doomiges Flair verbreiten.
Ihr merkt: Diese Scheibe ist nichts für Schöngeister. Aber sie ist enorm intensiv, pechschwarz, röchelig-modrig und brutal. Wer auf radikalen Black Metal steht, sollte sich mit der Band befassen.
Anspieltipps: Unholy Cipher, Transcend The Wrathful.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer