HART, BETH - Fire On The Floor
Mehr über Hart, Beth
- Genre:
- Blues
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 14.10.2016
- Jazz Man
- Love Gangster
- Coca Cola
- Let's Get Together
- Love Is A Lie
- Fat Man
- Fire On The Floor
- Woman You've Been Dreaming Of
- Baby Shot Me Down
- Good Day To Cry
- Pictures In A Frame
- No Place Like Home
Feuriger Langspieler der wohl besten weiblichen Rockstimme unserer Zeit.
Die Amerikanerin BETH HART ist in ihrem Heimatland eine der bekanntesten Rockstimmen und wird gerne auch als Archetyp des weiblichen Rockstars bezeichnet. Kein Wunder, denn immerhin hat die aus Los Angeles stammende Künstlerin von Drogenproblemen bis hin zu einmaligen Erfolgen alles erlebt, was zumindest auf dem Sunset Strip lange zum guten Ton für jeden echten Rocker gehörte. In den letzten Jahren schaffte es Beth allerdings auch endlich, in Europa Fuß zu fassen, was sicher nicht zuletzt in ihrer extrem erfolgreichen Zusammenarbeit mit Blues-Guru JOE BONAMASSA begründet ist. Das Hauptaugenmerk liegt aber weiterhin auf der eigenen Solo-Karriere, der die Sängerin aktuell mit "Fire On The Floor" ein weiteres Kapitel hinzufügt.
Wer musikalisch dabei ähnliche Blues-Rocker wie auf den beiden Kooperations-Scheiben "Don't Explain" und "Seesaw" mit Mr. Bonamassa erwartet, der wird ähnlich wie auf dem Vorgänger "Better Than Home" auch auf dem neuen Silberling enttäuscht werden. Auf sich alleine gestellt kokettiert die Amerikanerin nämlich auch gerne mal mit entspanntem und vom Piano getragenen Bar-Blues, wie er etwa beim Opener 'Jazz Man' in Perfektion zelebriert wird. Von dort ist der Sprung zu den getragenen und fast schon poppigen Balladen 'Woman You've Been Dreaming Of' und 'No Place Like Home' dann auch nicht mehr weit, die schon fast eher an Singer-Songwriter-Material erinnern.
Das Kerngeschäft von Frau Hart bleiben aber weiterhin die klassischen Blues-Tracks, die im Vergleich zum direkten Vorgänger dieses mal glücklicherweise wieder mehr Platz einnehmen und bei denen die gesamten Stärken der Amerikanerin zur Geltung kommen. Den Höhepunkt markiert dabei die Mittelsektion des Silberlings, wo der Hörer mit dem eindringlichen Titeltrack 'Fire On The Floor', der Up-Tempo-Nummer 'Let's Get Together', dem rockigen 'Love Is A Lie' und dem grandiosen 'Fat Man' gleich vier absolute Hits geboten bekommt. Über allem thront dabei natürlich weiterhin die unverwechselbare und einmalige Stimme dieser Ausnahmekünstlerin, die vollkommen zurecht als die aktuell beste weibliche Rockstimme im gesamten Musik-Business gilt. Einziger Wermutstropfen bleiben da schlussendlich das eher belanglose 'Coca Cola' und die etwas missglückte Ballade 'Pictures In A Frame', die beide nicht wirklich mit dem ansonsten unglaublich hohen Niveau der insgesamt 12 Tracks mithalten können.
Das alles bleibt aber Kritik auf allerhöchstem Niveau, denn abseits dieser beiden Durchhänger ist "Fire On The Floor" ein grandioses Album geworden, das mir persönlich insbesondere durch die rockigere Aurichtung deutlich besser gefällt als "Better Than Home" aus dem Vorjahr. An die beiden Klassiker, die sie gemeinsam mit JOE BONAMASSA aufgenommen hat, kommt die Platte dabei für mich nicht ganz heran, trotzdem führt auch im Jahr 2016 kein Weg an BETH HART vorbei, wenn es um perfekt vorgetragene und spannende Blues-Musik geht!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs