HARMONY - Dreaming Awake
Mehr über Harmony
- Genre:
- Melodic Speed
- Label:
- Massacre
- Release:
- 28.04.2003
- Into The Afterlife
- Eternity
- Dreaming Awake
- Fragile
- Without You
- The Fall
- Fall Of Man
- When Shadows Fall
- Maze Of The Past
- She
- Remember
Die im Jahr 2000 gegründeten HARMONY schafften das, wovon viele andere Bands träumen: Bereits mit dem Demo konnte man die Damen und Herren von Massacre Records überzeugen und einen Plattenvertrag unter Dach und Fach bringen. Die quasi vollkommen unbekannten Schweden dürfen sich nun also mit einem äußerst fett produzierten Debütalbum der Welt präsentieren.
In den ersten Takten vermag "Dreaming Awake" ein wenig an das grandiose "Trinity Overture" von MAJESTIC erinnern. Keyboard und Gitarre dudeln sich in unendliche Höhen und können ihre klassischen Einflüsse beim besten Willen nicht verbergen. Was bei MAJESTIC jedoch von sehr viel Spaß am Spiel getragen wurde und genüsslich die musikalische Kehle hinunterströmte, wirkt bei HARMONY leicht gelangweilt und einfallslos. Fiedeln in Höchstgeschwindigkeit ist keine große Kunst; wer dabei auf Gefühl, Ausdruck und originelle Melodien verzichtet, kann es jedoch gleich bleiben lassen. Zwar mag diese "Ich hab mal 'n Lehrvideo von Malmsteen gesehen"-Attitüde in Melodic Metal-Kreisen mittlerweile zum guten Ton dazugehören, manchmal ist und bleibt weniger aber mehr.
Trotz einiger kompositorischer Schwächen (vielleicht fehlen HARMONY einfach ein paar Jahre im harten Underground und mehr Zeit, um den Songs den letzten Schliff zu geben) blinken auf "Dreaming Awake" doch noch ein paar kleine Schmuckstücke entgegen. So überrascht nach den ersten zwei Langweilern der Titelsong mit schön vertracktem 7/8tel-Riffing und auch Sänger Henrik Bath zeigt, dass er deutlich mehr zu bieten hat, als bisher zu vermuten war. Desweiteren überrascht die obligatorische Ballade "Without You", die trotz des platten Titels nicht in seichte Gefilde abdriftet und das sehr atmosphärische, unmetallische Instrumental "The Fall". Die restlichen Songs sind irgendwo zwischen "Lief das nicht eben schon?" und "Wolln wir nicht was anderes hören?" angesiedelt.
Fazit: "Dreaming Awake" ist im Gesamtbild betrachtet ein unterdurchschnittliches Album, das lediglich partiell überzeugen kann. Die Fähigkeiten der Herren Musiker (teilweise Musikstudenten) sind zwar über alle Zweifel erhaben, überraschen kann man damit heutzutage aber niemanden mehr. Möge sich das Potential von HARMONY beim nächsten Album zeigen.
Anspieltipps: Dreaming Awake, Without You
- Redakteur:
- Christian Debes