HARMANIC - Forsaken Soil
Mehr über Harmanic
- Genre:
- Thrash metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- To Tread Forsaken Soil
- Forced Upon The Throne
- Psychlops
- The Hollow Cause
- Sacrificial Blood
Österreichs Antwort auf die skandinavische Modern-Thrash-Szene!
Österreich lebt - und zwar seit einiger Zeit sehr metallisch. Selten zuvor hat die dortige Szene so viele Releases ins System eingeschleust, und die Tage, in denen der Metal in der Alpenrepublik derart lebendig war wie anno 2009, sind wohl nur noch erfahrenen Insidern geläufig. Ob HARMANIC, das 2004 gegründete, aber erst seit kurzem stabile Wiener Thrash-Metal-Gefüge, diesen Trend nutzen werden können? Immerhin: Wie man dem Publikum ordentlich eins auf die Nuss gibt, wissen die fünf ambitionen Burschen auf jeden Fall.
Dennoch: Das Material ihrer aktuellen, in Eigenregie erstellten Mini-CD "Forsaken Soil" ist zwar schlagkräftig, aber auf Dauer sehr eintönig. Die Band setzt vorwiegend auf wuchtig inszenierten Fast-Forward-Thrash und begibt sich umgehend in den Dunstkreis solcher Gruppen wie THE HAUNTED, die auf ihrem Debüt seinerzeit ähnlich kompromisslos agierten. Interessant wäre nun aber, was passieren würde, wenn HARMANIC sich im Laufe der fünf Songs mal um etwas mehr Abwechslung bemühen würden. Gerade das einleitende Dreigestirn bietet nicht mehr als flottes Tempo und eine druckvolle Produktion. Etwas Eigenständigkeit, geschweige denn ein paar zielsicher platzierte Breaks bleiben aber Fehlanzeige und nehmen der ersten Euphorie auch schnell wieder die Atemluft. Mit 'The Hollow Cause' folgt dann eine leichte Trendwende, die jedoch von eher lahmen Midtempo-Parts in die falsche Richtung gelenkt wird. Bleibt noch die Schlussnummer 'Sacrificial Blood', die mit stampfenden Grooves aufwartet und dank ihrer vehementen Zugkraft so etwas wie den Rettungsanker mimt.
Man kann nicht verleugnen, dass HARMANIC die Qualitäten besitzen, ein echtes Brett abzuliefern und demzufolge auch Akzente in der europäischen Modern-Thrash-Szene setzen könnten. Doch hierfür muss sich die Band musikalisch noch viel interessanter machen, etwas mehr Spielraum in die Songs bringen und nicht so festgefahren und konzeptionell stur agieren. Das Potenzial ist jedenfalls erkennbar; es wird halt nur noch nicht adäquat umgesetzt.
Anspieltipp: Sacrificial Blood
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes