HARDINGROCK - Grimen
Mehr über Hardingrock
- Genre:
- Folk
- Label:
- Candlelight / Soulfood
- Release:
- 09.11.2007
- Daudingen
- Fanitullen
- Faens Marsj
- Margit Hjukse
- Den Bergtekne
- Faen Pa Bordstabelen
- Grimen
- Fossegrimen
- Nykken
- Huldreslatten (Bygdatraen)
Ihsahn, seines Zeichens Mastermind der norwegischen Black-Metal-Legende EMPEROR, hat die freie Zeit zwischen den Auftritten der Comeback-Phase seiner eigentlichen Band dazu genutzt, um sich mit seinem Projekt HARDINGROCK im Studio zu verschanzen und dort an den zehn Songs des Debütwerks "Grimen" zu basteln. Entgegen der Erwartungen rauscht hier jedoch kein neuerliches Black-Metal-Inferno aus den Boxen, sondern ausschließlich sehr dezent instrumentierte Folk-Weisen, deren Ursprung ganz tief in den traditionellen Stücken der skandinavischen Folklore begraben sind. Ob Ihsahn sich mit diesem Unternehmen jedoch wirklich einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten, denn nach den ersten Probeläufen des Erstlingswerks stößt man nicht nur auf angehäufte Fragezeichen, sondern vermehrt auch auf Unverständnis. Die Kombination aus leichter Elektronik, lästigen Fiedelklängen und spartanischen Gesängen ist nämlich, um es direkt auf den Punkt zu bringen, todlangweilig und über weite Strecken auch völlig uninspiriert.
HARDINGROCK widmen sich von Beginn an einigen orientalisch anmutenden Melodien, würzen das Ganze mit sanfter Percussion und minutiös verwendeten Pianos, schenken aber keinem der zehn Stücke einen erhöhten Wiedererkennungswert. Die Darbietung der Melodien ist kaum ansprechend, ebenso wenig die Arrangements als solche. Und während Ihsahn im verträumten 'Nykken' kurz vor der Zieldurchfahrt den gesamten Fundus seiner Songs noch einmal Revue passieren lässt, muss er sogar befürchten, dass seine Hörerschaft inzwischen entnervt aufgegeben oder gar zwischenzeitlich eingenickt ist, weil die musikalische Herausforderung quasi nicht existent ist. Die Pointe dessen ist schließlich, dass das harschere, einzig aggressive 'Fossegrimen' mit leichten EMPEROR-Tendenzen schließlich das einzig nennenswerte Stück des Albums ist, als solches aber nicht mit den übrigen Songs harmonieren kann. Ein Wink mit dem Zaunpfahl? Möglicherweise, doch viel wichtiger als dies scheint die Feststellung, dass HARDINGROCK besser ein Gedankenkonstrukt des Altmeisters geblieben oder zumindest nicht auf diesem Wege der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden wäre. Mit solchen halbgaren Releases ist der Ruf nämlich bisweilen schnell angekratzt ...
Anspieltipp: Fossegrimen
- Redakteur:
- Björn Backes