HANDS OF TIME - Hands Of Time
Mehr über Hands Of Time
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- STF
- Release:
- 29.06.2009
- Stand By The Bomb
- They Don't Want You To Know
- I Want More
- Medicine Girl
- Very Far Away
- Miss Denial
- Suicide Rock 'n' Roll
- Cigarette Burns / No Time To Say Goodbye
- The Priest
- Anthem (In Red)
Kleines Haustier trifft Disney-Star. Im Hintergrund trällern die Gibbs.
HANDS OF TIME stammen aus Italien und nennen sich kurz H.O.T., was nur bedingt originell ist. Trotzdem kann man den vier Herren wenig vorwerfen, speziell da sie nicht dem neoklassischen Gedudel frönen, das schon fast zu einem Trademark der Stiefelbewohner geworden war. Musikalisch ist das Ganze ziemlich ordentlich geworden, auch wenn H.O.T. weit davon entfernt ist, wirkliche Originalität zu verströmen.
Das Problem liegt, wie bei vielen Bands im melodischen Bereich, beim Gesang. Sänger Leo Ariel klingt unglücklicherweise wie eine Mischung aus Hamster und Micky Maus und knödelt sich durch die eigentlich richtig coolen Hard-Rock-Tracks. Dabei ist er aber nicht allein, sondern wird von einem genauso schrägen Background-Chor begleitet, der irgendwo zwischen BEE GEEs Gedächtnischor und einfach zu enger Hose schwankt. Das ist kein Auschlusskriterium für HANDS OF TIME, zumal Ariel im Mittelteil von 'They Don’t Want You To Know' zeigt, dass er eine durchaus angenehme und ordentliche Stimme hat. Wir haben es hier also mit einem klaren Fall von "Knödel by choice" zu tun.
Die instrumentale Seite dagegen ist wirklich sehr überzeugend. Gute, kräftige Riffs in überzeugender, alter Rock-Tradition, eingebettet in eine ordentliche Produktion, lassen das Debütalbum knacken und machen wirklich Spaß. Auch wenn sie es akustisch angehen lassen wie in 'Very Far Away' und damit gediegenes BON JOVI-Feeling verbreiten, sind sie durchaus überzeugend. Und auch die Soli können sich hören lassen, während die Rhythmusgruppe ordentlich agiert.
Jetzt habe ich noch keinen Vergleich gegeben, um den Sound zu beschreiben. Ganz ehrlich, das nächste was mir einfällt, sind SKID ROW und noch mehr GUNS 'N' ROSES. Ein relativ nerviger Sänger, eine unsäglich quäkende Ballade ('Medicine Girl'), aber ansonsten einige echte Knaller – ja, das klingt wie Axl und seine Truppe. Dazu ein paar Einflüsse, die kräftig nach New Wave of British Heavy Metal klingen ('Stand By The Bomb', 'Miss Denial'), vielleicht wie SAMSON, oder mit Rock 'n' Roll wie in 'Suicide Rock 'n' Roll' – das macht Laune. Zwischen den drei Anfangskrachern und den folgenden Stücken klafft allerdings ein Loch, da HANDS OF TIME sich danach verzetteln und für Abwechslung sorgen wollen, dabei aber gelegentlich das Rocken vergessen. Daher würde ich empfehlen, dass jeder, der mit diesem Sound überhaupt etwas anfangen kann, den Sänger mal ancheckt. Wenn der nicht nervt, kann man sich H.O.T. allein wegen der ersten drei Songs ins Regal stellen. Und sicherlich findet der Eine oder Andere noch eine Perle in den weiteren Songs, die mich aber zumeist nicht so mitreißen konnten wie das Anfänger-Trio. Auch wenn einige der späteren Tracks immer noch weiter wachsen...
Anspieltipps: Stand By The Bomb, They Don’t Want You To Know, I Want More, Miss Denial.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger